Das volle Konzert von Leonardo Croatto aus dem Jahr 2014, als der Aktionsradius dem Motto “Kunst und Widerstand” nachging.
“Gegen den Wind singen”: Welchen Einfluss haben Dichtung und Lieder auf die politischen Bewegungen Lateinamerikas?
Als 1971 der brasilianische Musiker Chico Buarque mit “Construção” ein Requiem für einen bei einem Arbeitsunfall gestorbenen Bauarbeiter schrieb, verkaufte sich nicht nur das Album gleich im ersten Monat 140.000 mal, der Song wurde auch zur Hymne von Bauarbeitergewerkschaften in ganz Lateinamerika.
Als Violeta Para in den 60er Jahren durch Chile zog, um Volksmusik zu sammeln, legte sie damit den Grundstein für die Bewegung der „Nueva Cancion Chilena“, eine der wichtigsten Barrikaden im Kampf für ein sozialistisches Chile, auf der auch Victor Jara sang und – nach dem von der CIA organisierten Putsch Pinochets – ermordet wurde. Als der Guerrillapoet Javier Heraud im Alter von 23 Jahren in Peru im Gefecht fiel, nahmen MusikerInnen und Musiker in verschiedenen Teilen des Kontinents seine Gedichte auf und vertonten sie.
Der uruguayische Musiker, Komponist und Musikwissenschaftler Leonardo Croatto wirft anhand von in Lateinamerika populären, aber hier teils zu wenig bekannten MusikerInnen und Liedern Fragen nach den politischen Wirkungen engagierter Dichtung und Musik auf.
Gestaltung: Mischa G. Hendel