X_XY (Un)gelöst und (Un)erhört! Das feministische Magazin mit queerem Biss präsentiert:
ein Porträt aus der Reihe „Listen To The Female Artists“ #38
im Porträt INGRID WURZINGER-LEITNER – Bildende Künstlerin
Ingrid Wurzinger setzte sich lange mit einer Art Schmuckgestaltung auseinander, die von der kommerziellen Schmuckkunst abweicht. Inspiration und Einflüsse aus dem Bereich Architektur sind deutlich zu erkennen. Ihre Objekte zeigen dadurch einen stark körperhaften, skulpturalen Charakter. Schlichte geometrische Formen – teilweise aus dem Gleichgewicht gebracht – aus Silber und Plexiglas, werden zu Objekten zwischen Kleinskulptur und Schmuck.
Seit geraumer Zeit befasst sie sich mit der Tradition des Kreuzstiches, wobei sie sich von traditionellen Materialien loslöst und Textilien durch Plexiglas, Garn durch Stahlfäden ersetzt. Weitere Entfremdungen der Tradition werden bewusst herbeigeführt. Unter dem Aspekt der Bewahrung alten Traditionshandwerks, hinterfragt Ingrid Wurzinger-Leitner die Rolle der Tradition als gesellschaftliches Korsett und setzt eine Loslösung von fremdgesteuerten Zwängen in Gang.
In einer Serie von Objekten macht Ingrid Wurzinger-Leitner das Phänomen der Gewalt, Diskriminierung und Stigmatisierung von Frauen in unterschiedlichen Kontexten sichtbar. Ziel des Projekts ist die Bewusstmachung der alltäglichen, oft unbeachteten und ebenso oft ungeahndeten oder sogar stillschweigend gebilligten Gewalt gegen Frauen.
In einer Radiostunde gibt uns Ingrid Wurzinger-Leitner Einblick in ihre künstlerische Arbeitswelt, erzählt, warum Sie „Gewalt gegen Frauen“ ins Zentrum ihres künstlerischen Schaffens gerückt hat und plaudert über (Traum)Ziele ……
Eine Sendung von HELGA SCHAGER
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STECKBRIEF
Ingrid Wurzinger-Leitner, geb.1955 in Linz / Österreich | 1973 Matura und anschließend Pädagogische Akademie | 1976 Kunsthochschule der Stadt Linz | seit 1991 intensive Auseinandersetzung mit Schmuckgestaltung und Kleinplastiken | Seit 2008 Beschäftigung mit Kreuzstichobjekten.
Zahlreiche Ausstellungen: vorwiegend in (Ober)Österreich und in Italien, Slowenien, Ungarn, Polen, Deutschland und den Niederlanden. Symposien/ Stipendien in Tschechien, Italien, Ungarn.
Foto: mit freundlicher Genehmigung von Ingrid Wurzinger-Leitner (Plexiglas-Objekt-Ausschnitt)