Gäste bei Ernst Gansinger im Seniorenradio waren am 24. September 2020 Andrea Windpassinger und Sybille Perfler-Aichinger. Die beiden Frauen arbeiten bei „VertretungsNetz“ in Linz. Die früher vor allem unter „Sachwalterschaft“ bekannte Einrichtung bündelt mittlerweile mehrere Aufgaben: Erwachsenenvertretung, Patientenanwaltschaft sowie Bewohnervertretung. Der Verein VertretungsNetz bietet Registrierungen für gewählte und gesetzliche Erwachsenenvertretungen neben den Notaren und Anwälten an. Weiters werden persönliche und telefonische Beratungen sowie Schulungen von privaten Erwachsenenvertretern angeboten. Wir sprachen über Personen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder kognitiver Beeinträchtigung, ihre Angelegenheiten nicht mehr entsprechend selbst erledigen können. Im Besonderen ging es um die vier Arten der Erwachsenenvertretung – Vorsorgevollmacht, gewählte, gesetzliche und gerichtliche Erwachsenenvertretung (letztere ist am ehesten zu vergleichen mit der früheren Sachwalterschaft). Grundlage ihrer Arbeit ist das Erwachsenenschutzgesetz (Juli 2018). Die Zahl gerichtlicher Erwachsenenvertretung ist in den letzten zwei Jahren um 17 Prozent gesunken. Das Prinzip – so lange und so viel wie möglich vor einer gerichtlich angeordneten Vertretung andere Unterstützungen auszuschöpfen (Familie, soziales Umfeld, …) wirkt, und mehr Selbstbestimmung wird ermöglicht. Ratsam ist, möglichst bald, am besten, bevor die Entscheidungsfähigkeit eingeschränkt ist, die Vertretung zu regeln (Vorsorgevollmacht).
Foto: links Frau Perfler-Aichinger, rechts Frau Windpassinger. (© Vertretungsnetz)