In Wegstrecken Folge 307 (und 308 = auch als Sendung am 20.10.) zu hören:
Ein Bericht von einem längeren Aufenthalt in Klein-Wien, nahe Göttweig, mit zahlreichen Unternehmungen und einer eingehenden Studie des Betriebes auf der Strecke (St. Pölten-) Herzogenburg – Krems, leider sendezeitbedingt nur in einer gekürzten Fassung (am Ende der Sendung).
Am Beginn der Sendung: Die Kolumne „Die Rote Karte“, diesmal an die Linzer Stadtpolitik – für die Vereitelung der Klimademonstration über die Nibelungenbrücke am 25.9.2020.
Aussicht auf die Schienenersatzverkehre und sonstigen Beeinträchtigungen im Eisenbahnverkehr bis Mitte Dezember, auszugsweise und mit Schwerpunkt OÖ.
Einiges an Meldungen, auch zur tristen Situation der Achenseebahn (s.u.), zu den überfüllten Bussen im SchülerInnenverkehr und vieles mehr.
Auch dem 1-2-3-Ticket habe ich wieder Raum gegeben – mit aktuellen Beispielen* für die Preise von Zeitkarten = Streckenkarten im OÖ Verkehrsverbund im Jahresvergleich zur geplanten Netzkarte für das gesamte Bundesgebiet um 1.095 Euro. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein größerer Einnahmensverlust für Verkehrsverbünde und -unternehmen, der abzugelten wäre, um Einschränkungen im Öffentlichen Verkehr zu vermeiden.
*Diese Beispiele finden sich vollständig im Anhang zur Sendung im Archiv/CBA
ACHENSEEBAHN (Redaktionsmeldung Wegstrecken, 28.9.2020)
In wenigen Tagen – am 5. Oktober werden in Innsbruck die vom vormaligen GF Georg Fuchshuber von der Appenzellerbahn beschafften fünf Garnituren, bestehend aus Elektrotriebwagen und -steuerwagen, ein Standseilbahnwagen der Hungerburgbahn sowie ein Mehrwegetraktor mit reichlich Zubehör – für Instandhaltung Strecke, Freischnitt usw. versteigert.
Grund: die fatale finanzielle Lage des Unternehmens, die sich durch vollständig ausgebliebene Fahrten mit Fahrgästen im Betriebsjahr 2020 noch verschärfte, was wiederum einen Sanierungsplan unmöglich machte.
Ich meine, der geplante Verlust des zu Denkmalzwecken am Bahnhofsgelände Jenbach aufgestellten Wagens der Hungerburgbahn lässt sich verschmerzen, hinsichtlich der von der Appenzellerbahn beschafften Fahrzeuge gab es auch unter Mitarbeitern der AB geteilte Meinungen bezüglich der Sinnhaftigkeit dieser Investion – weiterhin nur mit saisoniertem Dampfbetrieb zu fahren, war eine Meinung, die Garnituren hätten bestenfalls Symbolwirkung, als Zeichen für eine mögliche Erneuerung der Bahn, eine andere. Im Gegensatz dazu war für den ehemaligen GF Fuchshuber allerdings klar, dass eine Elektrifizierung der Bahn mit Einsatz der angekauften Garnituren unter Ganzjahresbetrieb sinnvoll wäre, auch um eine Alternative zum MIV und den überfüllten Bussen anzubieten. In diesem Zusammenhang wurde auch die Verlängerung der Bahn vom Seespitz bis Pertisau angedacht.
In jedem Fall schmerzlich ist jedoch, dass die für den Einbau im Bf Jenbach und im Bf Eben beschafften Weichen aus Geldmangel bis dato nicht eingebaut werden konnten und auch weitere dringend nötige Ertüchtigungsmaßnahmen z.B. auf der Flachstrecke zwischen Eben und Seespitz nicht durchgeführt werden konnten.
Womit wir bei der geplanten Versteigerung des 2-Wege-Traktors mit Zubehör wären, der für Instandsetzungsarbeiten an und entlang der Strecke unerlässlich war – was der Verlust dieses Fahrzeuges bedeutet, kann sich jede und jeder leicht selbst ausmalen.
Vorläufig also bleibt der historische Fahrzeugbestand der AB erhalten, auch die neuen Weichen wurden noch nicht zur Versteigerung freigegeben, klar ist allerdings auch, dass der Zugriff auf weiteres Betriebsvermögen wohl das endgültige Aus für die Bahn bedeuten würde, wenig Anlass zum Optimismus für die Bahn im 131. Jahr ihres Bestehens.
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