Vorarlberger Kulturgeschichte der Geburt: Das Entbindungsheim Lustenau
Ihr hört den Vortrag von Nikola Langreiter (Kultur- und Kommunikationswissenschaftlerin):
«Geboren in Lustenau — die wechselvolle Geschichte des Lustenauer Entbindungsheims»
Eine Veranstaltung des Frauenmuseum Hittisau mit der IG Geburtskultur a-z anlässlich
„DA SCHAUEN SIE: 20 JAHRE FRAUENMUSEUM“
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Vorarlberger Kulturgeschichte der Geburt: Das Entbindungsheim Lustenau
Im Rahmenprogramm zur aktuellen Ausstellung «geburtskultur. vom gebären und geboren werden» werden im Frauenmuseum Hittisau verschiedene Aspekte der Vorarlberger Kulturgeschichte der Geburt durchleuchtet. Am Donnerstag, 17. September, steht dazu das Lustenauer Entbindungsheim im Fokus. Kulturwissenschaftlerin Nikola Langreiter spach in ihrem Vortrag über die wechselvolle Geschichte dieser im Jahr 2001 geschlossenen geburtshilflichen Einrichtung. Im Anschluss erzählten Zeitzeuginnen von ihren Erlebnissen.
Inhalt
Beinahe jede größere Gemeinde in Vorarlberg verfügte im 20. Jahrhundert über ein Entbindungsheim, was dem Ländle österreichweit eine Sonderstellung gab. Von 1973 an wurden die Geburtsstationen im Zuge der zunehmenden Medikalisierung der Geburt aber nach und nach geschlossen. Argumentiert wurde das vor allem mit den hohen Kosten sowie mit der sichereren Geburt in den regionalen Krankenhäusern. Als letztes Entbindungsheim wurde 2001 jenes in Lustenau geschlossen — nach jahrzehntelanger Diskussion zwischen Gemeinde, Land und Bevölkerung, die Ende der 1980er Jahre auch eine Volksabstimmung beinhaltete. Die Vorarlberger Kulturwissenschaftlerin Nikola Langreiter gibt Einblick in die historischen Stationen dieser Lustenauer Einrichtung.
Erlebte Geschichte/n
Im Anschluss an den Vortrag fand ein Gespräch mit Zeitzeuginnen statt, die von ihren Erfahrungen mit dem Entbindungsheim erzählten. Christa Rose leitete zwischen 1964 und 1972 die Institution, Daniela Mittelberger-Erath war in den 1980er Jahren als leitende Hebamme angestellt und Karin Rafolt hat ihre vier Töchter zwischen 1988 und 1995 in Lustenau zur Welt gebracht.
Die Referentin
Dr.in Nikola Langreiter arbeitet seit 1995 als freiberufliche Kulturwissenschaftlerin. Sie lebt in Lustenau und betreibt seit 2014 das Textbüro „Wortstellerei“. Zwischen 2005–2010 war sie Redakteurin von „L’HOMME. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft“ in Wien. Von 2010–2013 arbeitete sie als Vertragsassistentin am Institut für Geschichtswissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck. Ihre Forschungsschwerpunkte bilden: Biografie-, Frauen- und Geschlechterforschung sowie Tourismus im Alpenraum. Zuletzt war sie im Stadtmuseum Dornbirn als Co-Kuratorin bei der aktuellen Ausstellung „Wem gehört das Bödele?“ tätig.
Weitere Informationen: www.frauenmuseum.at und www.geburtskultur.com