Einen Rückblick aufs oö. Netzwerktreffen gegen Rassismus und Rechtsextremismus und Berichte über Selbstorganisationen im Flüchtlingslager Moria gibt es heute bei #Stimmlagen, dieses Mal gestaltet von der FROzine-Redaktion von Radio FRO aus Linz.
«Für die Menschenrechte Widerstand leisten»
Unter diesem Motto fand am 10. Oktober das 20. Große Treffen des OÖ Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus statt. Im Ambiente des Bildungshauses Schloss Puchberg in Wels kamen rund 150 BesucherInnen zusammen – coronabedingt etwas weniger als in den Jahren davor. Dennoch prägte dichtes Programm und eine solidarische Stimmung die Veranstaltung. Im Rahmen eines Infomarktes präsentierten Mitgliedsorganisationen zunächst ihre Aktivitäten. Durch das Programm führte Robert Eiter, Sprecher des Netzwerks. Die Gäste und Redner*innen kamen nicht nur aus Oberösterreich, sondern auch aus Wien, etwa Willi Mernyi (Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich). Ebenso die Hauptreferent*innen, Canan Yasar (Vorsitzende der Muslimischen Jugend Österreich) und Sashi Turkof (Präsidentin der Jüdischen Österreichischen HochschülerInnen). Sie verstehen ihre Organisationen als safe spaces, wo sich die Jugendlichen entfalten können ohne mit Vorurteilen konfrontiert zu sein. Sie sprachen u.a. über ihre Zusammenarbeit gegen Rassismus und Antisemitismus.
«Wir haben verlernt zu lächeln»
Raed Alabd und Deen Mohammad Alizadah haben im Flüchtlingslager Moria Selbsthilfeorganisationen gegründet: die «Moria White Helmets» und das «Moria Corona Awareness Team». In einer Videokonferenz im Rahmen des Langen Tags der Flucht am 2. Oktober erzählen sie über die Situation in den Lagern und über ihre Arbeit. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Gesellschaft für Kulturpolitik OÖ, dem UNHCR, SOS Menschenrechte, dem Roten Kreuz, der Arbeiterkammer OÖ und anderen Organisationen. Um an der Videokonferenz teilzunehmen, haben sich die beiden Männer in die Hafenstadt Mytilini begeben, ca. 8 Kilometer von Moria entfernt. Denn im Camp selbst gibt es weder Strom noch Licht. Anja Krohmer, Leiterin des Vereins Arcobaleno Linz, leitete das Gespräch, das auf Englisch geführt und auf Deutsch übersetzt wurde. Vorgestellt wurde auch die Organisation «Stand by me Lesbos», die Initiativen zur Selbsthilfe vor Ort unterstützt.
Die Gestaltung des bundesweiten Infomagazins der Freien Radios übernahm dieses Mal Radio FRO. Moderation: Marina Wetzlmaier.