Gast in der Sendung von Ernst Gansinger war die Salvatorianerinnen-Schwester Maria Schlackl. Sie leitet die Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel – Aktiv für Menschenwürde in OÖ“ und ist engagiert bei SOLWODI Österreich (Solidarity with women in distress), einer von Sr. Lea Ackermann 1985 in Kenia gegründeten internationalen Organisation. Beide Initiativen setzen sich für eine Verbesserung der Situation von Frauen ein, die in ihren Heimatländern oder in Europa in eine große Notlage bis in die Prostitution geraten sind.
Am 18. Oktober, dem Europäischen Tag gegen Menschenhandel, lud die oö Initiative gemeinsam mit dem Hausherrn, Intendant Hermann Schneider, ins Musiktheater Linz ein zur Benefiz-Matinee „MENSCHENWÜRDE – Du spielst eine Rolle“. Persönlichkeiten aus Kultur, Kirche und Politik setzten sich dabei aufrüttelnden Zeugnissen einer Welt aus, in der der Mensch, besonders Frauen und auch Kinder, zur Ware gemacht werden. Allen Statements gemeinsam war die Einschätzung, dass Armut eine Wurzel für ausbeuterische Systeme ist. Ausbeutung, insbesondere auch die sexuellen Ausbeutung, kann nur mit politischem Willen, entsprechenden Gesetzen und einem veränderten (sexuellen) Selbstverständnis vieler Männer zurückgedrängt werden. Schwerpunkte des Gesprächs mit Sr. Maria Schlackl waren die Ursachen des Menschenhandels bzw. der Sklaverei, wovon Schätzungen zufolge weltweit 45 Millionen Menschen betroffen sind, und wie konkrete Schritte aussehen können, diese Entwürdigung von Menschen zu stoppen. Sr. Maria Schlackl berichtete an einem Beispiel einer von ihr begleiteten Frau vom schweren Weg von Frauen heraus aus dem Sexgeschäft, zu dem sie oft — begleitet von falschen Versprechungen auf ein gutes Leben -gezwungen werden, und wie sehr sie jahrelang unter dem Trauma ihrer verletzten Würde leiden.
SOLWODI: https://www.solwodi.at
Aktiv gegen Menschenhandel: https://www.facebook.com/Initiative-Aktiv-gegen-Menschenhandel-Aktiv-für-Menschenwürde-100351445008958/
Foto: Sr. Maria Schlackl mit einer von ihr betreuten Frau, die aus einem Bordell flüchten konnte