Sexismus im Deutschrap: «Hört auf, Frauen zu hassen»

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Frauenverachtende und gewaltverherrlichende Zeilen finden sich in vielen Deutschrap-Texten. Woher kommt dieser Sexismus und welche Gegenentwürfe gibt es? Zu hören sind Interviews aus der heimischen Rap-Szene und Tracks, die ohne Sexismus auskommen.

Frauenverachtend, homophob und gewaltverherrlichend kommen die Texte von erfolgreichen Deutsch-Rappern daher. Oft unterstreichen sie in ihren Musikvideos noch wie „echte Männer“ sein sollen und wie sie Frauen sehen: als Objekte, die erniedrigt werden, oft nur auf bestimmte Körperteile reduziert und nicht einmal als ganzer Mensch dargestellt.

Woher kommt dieser Sexismus in Raptexten und dabei vorwiegend im Gangsta-Rap? Was hat es mit der überbetonten Männlichkeit auf sich? Und welche Gegenbeispiele gibt es? Diese und weitere Fragen behandelte Ana Ryue in ihrem Vortrag „Sexismus in Raptexten“, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frauen.Leben.Heute“ in der VHS Linz stattfand. Sie ist als Moderatorin und Journalistin in der Deutschrap-Szene aktiv, arbeitet in einer Agentur, die weibliche MCs fördert und engagiert sich auch in der Poetry-Slam-Szene im feministischen Verein Slam Alphas.

„Sexistische, gewalttätige Zeilen werden oft nebenbei gerappt. Sie sind nicht im Hauptfokus der Tracks“, sagt Ana Ryue.

Doch sie sind Teil eines Gesamtbildes, das eine bestimmte Art von Männlichkeit vermittelt. Einer Männlichkeit, die sich selbst erhöht, indem sie andere erniedrigt. In der Gangsta-Rap-Szene wird Sexismus nicht als Problem gesehen. Die Akteure seien nur Kunstfiguren, heißt es, die gar nichts mit ihrem echten Leben zu tun hätten. Im Interview spricht Ryue darüber, warum gerade die Männlichkeitsbilder des Gangsta-Rap auf Jugendliche anziehend wirken und wie diese dennoch für sexistische Texte sensibilisiert werden können. Zudem gibt sie Empfehlungen für Gegenentwürfe, also Rap ohne Sexismus.

Gegenentwürfe findet man auch in der heimischen Rap-Szene. Die Rapperinnen Bella Diablo und Misses U sprechen im Interview über ihr Verständnis von Feminismus im Rap, über politisches Engagement und natürlich ihre Musik.

Empfohlene Tracks:

Mag-D x Ms Def x Lady Ill-Ya x Yasmo x Misses U x Bella Diablo: Mehr

Vandalismus: Maskulina

Def Ill ft. Bella Diablo: Schau sie net au

Misses U: Your Opinion

Babsi Tollwut: Fischfänger

 

Moderation und Gestaltung: Marina Wetzlmaier

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