Der alljährliche antifaschistische Rundgang im Gedenken an das Novemberpogrom 1938 führte am 8. November 2020 durch Wien-Floridsdorf.
Rund 185 Menschen trafen sich Am Spitz, um Orte früheren jüdischen Lebens im 21. Bezirk zu besuchen, die auch zu Orten nationalsozialistischer Verfolgung geworden waren. Der Rundgang wies nicht zuletzt auf antisemitische Kontinuitäten hin, in denen das Novemberpogrom und die folgende nationalsozialistische Vernichtungspolitik grausame Höhepunkte darstellten. Die Route des Rundgangs führte über den Hochbunker in der Gerichtsgasse, Nordbahnanlage, Villa Klagsbrunn, den Ort, an dem die Synagoge der jüdischen Gemeinde Floridsdorf gestanden war, zum Josef-Samuel-Bloch-Park.
Genauere Informationen gibt es (bald) auf https://gedenkrundgang.org.
[Ungeschnittene Aufnahme aller Stationen des Gedenkrundgangs]
Hinweis für jene, die sich die Aufnahme in zehn, zwanzig, dreißig Jahren anhören: Das Zischen zwischen den Redner*innen kommt vom Desinfizieren des Mikrofons bei der Übergabe von Redner*in zu Redner*in. Der Rundgang fand während einer großen Pandemie statt, die im Jahr 2020 den gesamten Planeten heimgesucht hatte. Mitunter dumpfer Klang wurde durch Mund-Nasen-Schutzmasken verursacht, den alle Teilnehmer*innen zum Schutz vor Übertragung des SARS-CoV-2-Virus trugen, und den einige auch bei ihren Reden nicht abnahmen.