22/04/2018 – Landauer, Porete, Kalenderiden

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In dieser Sendung geht es um den Anarchisten Gustav Landauer, genauer um sein mystisches Verständnis. Dieser wurzelt an seiner Auseinandersetzung mit Meister Eckhart, dessen radikale Predigt “Armut im Geiste” auf Margarete Poretes “Spiegel” zurückgeht. Simon Chritcley u.a. sehen hier Formen der Entstehungsgeschichte des Anarchismus, zumal Porete gegenüber den Inquisitoren des Mittelalters von ihrer mystischen Lehre, die keine Autorität sowie Staat und Kirche anerkannte, nicht abwich und dafür mit ihrem Leben zahlen musste. In Margarete Porete macht nicht nur Chritcley anarchistische Formen, oder Anne Carson feministische Formen aus, sie wird auch bei Foucault unter Verhaltensrevolten erwähnt. Hierzu stellten wir eine Verbindung mit den Kalenderiden, die eine Widerstandsbewegung im Osten war. Es ist umstritten die Kalenderiden als mystisch zu bezeichnen zumal sie auch kaum erforscht sind, aber es ist durchaus legitim zu sagen dass sie ihre eigenen Glaubensätze hatten: wie dass die Welt und die Zeit nicht bestimmbar ist, dies zeigte sich dann in ihre Vorliebe für das Absurde, sie tauchten dann und wann in einer Stadt auf und waren in dieser Hinsicht Nomaden, kannten keine Hierachien sowie sie keine systmasierte geschlossene Lehre hatten, lehnten sich gegen jede Autorität auf, und ihre Wirkungsgeschichte reicht über die Sufisten und Mevleviden bis in die Gegenwart hinein.

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