Special: Morton Subotnick pt. 1

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Radio skug
  • 01_Sendung 2502011
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Man kann Morton Subotnick mehr als gerechtfertigterweise als einen Pionier der elektronischen Musik bezeichnen. 1933 als Nachfahre von Einwanderern aus der Ukraine in Los Angeles geboren, kam Subotnick in den späten 50ern mit Avantgardekunst in Kontakt. In den frühen 60ern lehrte er am Mills Collage in Oakland und traf so ziemlich alle Protagonisten der amerikanischen Minimal-Music-Szene wie Steve Reich, Pauline Oliveros oder Terry Riley. Bereits 1961 gründete er das San Francisco Tape Music Center. Um 1963 lernte er den Konstrukteur Donald Buchla kennen, mit dem er zusammen einen der allerersten Synthesizer baute. Buchla sollte später mit der sogenannten Buchla-Box zu einem der Innovatoren des Synthesizers werden, höchstens übertroffen von dem Konstrukteur Robert Moog mit seinen Moog-Synthesizern. Subotnicks Idee war, dass man für den Synthesizer keine Tasten mehr brauchte, wie sie jahrhundertelang beim Klavier verwendet worden waren, sondern dass man mit dem Synthesizer komplett frei und nur sozusagen spannungsgesteuert arbeiten konnte. In der Folge entstanden zwei für die elektronische Musik und die Musique Concrete wegweisende Stücke, nämlich „Silver Apples on the Moon“ von 1967 und „Wild Bull“ zwei Jahre später. Beide Platten wurden auf dem bereits damals prestigeträchtigen Label Nonesuch veröffentlicht.

Vor einiger Zeit nun war Morton Subotnick in Wien und gab eine Soundlecture. Die Clubveranstaltung Klub Moozak und die beiden Kunstevents „In der Kubatur des Kabinetts“ bezeihungsweise „Netzzeit“ hatten zu diesem außergewöhnlichen Abend geladen. Seine Lecture war eigentlich mehr eine Performance: Subotnick, ein charmanter, älterer Tüftler, erzählt von damals, als wenn es heute wäre. Zwischen den beiden Teilen der Lecture sind die beiden Teile der Platte „Wild Bull“ zu hören, danach anschließend noch die beiden Teile des Konzerts von Subotnick im fluc.

Ich kenne so viele Musiker, die um die 50 Jahre jünger als Subotnick sind und deren Musik sich anhört, als wäre sie 50 Jahre älter als er. Was so viel heißt wie: Diese Musik könnte nach wie vor von einem Jungspund sein, der gerade sein Debüt auf z.B. dem englischen Label WARP veröffentlicht hat. Eine Spielleidenschaft, mal existenzialistisch, mal hinterfotzig, und nach wie vor den Puls der Zeit definierend. Mehr sei dazu gar nicht gesagt, denn schließlich ist Subotnicks Lecture mehr als informativ. Listen and learn …

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