Folge 1: „Verantwortung“
Das Forschungsfeld der Umweltpsychologie beschäftigt sich mit der Transaktion Mensch-Umwelt, d.h. sowohl mit den Einflüssen der Umwelt auf den Menschen als auch mit der Beeinflussung der Umwelt durch den Menschen. Kim Ressar ist Vorstandsvorsitzende im gemeinnützigen Verein „Netzwerk Psychologie und Umwelt“. Sie begeistern Themen an der Schnittstelle zur Landschaftsarchitektur und Erholungsplanung und besonders die Beziehung zu und Wahrnehmung von Landschaft.
Für unser Gespräch haben wir uns im verschneiten Schwarzenbergpark in der Nähe des Wienerwalds getroffen. Wir betrachten die beiden akutellen Themen der Rodungen am Linzer Freinberg und Lieferkettengesetze und sprechen unter anderem über den „Schmerz der Landschaft“, über Demut und Degrowth, über Ökozid und natürlich über den Schwarzenbergpark selbst und seine landschaftliche Vielfalt. Am Ende fügt sie dem Mosaik des Podcasts noch einen persönlichen Stein hinzu.
Das „Netzwerk Psychologie und Umwelt“ online: https://www.umweltpsychologie.at/
und auf Facebook und Instagram (@nepu_ev)
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Rodungen am Linzer Freinberg
Auf dem Grundstück der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz wurden am 29. Jänner mehr als 100 alte Bäume gefällt. Grund dafür ist der geplante Bau eines neuen Leichtathletikstützpunktes, der durch den Neubau des LASK-Stadions notwendig wird. Die Anrainer und die Initiative „Linzer Grüngürtel schützen jetzt!“ sowie die Baumrettungsinitiative Linz kritisieren das Vorgehen scharf, da die Bauverhandlung für das Gebäude noch nicht stattgefunden hätte. Innerhalb weniger Tage formierte sich eine Protestbewegung und am 5. Februar kam es zu einer lautstarken Demo durch die Linzer Innenstadt, bei der über 150 Menschen teilnahmen.
Die beiden Anrainerinnen Hemma Ostermann und Roswitha Hölzl haben die Demo mitorganisiert und sprechen über ihre Beweggründe und die Demo selbst.
Stadträtin Eva Schobesberger (von den Grünen) hat die Einleitung eines Verwaltungsstrafverfahrens angekündigt. Die Baumfällung sei ohne naturschutzrechtliche Genehmigung erfolgt.
Pamela Neuwirth hat nachgefragt.
Tips.at und die OÖN berichteten:
https://www.tips.at/nachrichten/linz/land-leute/526582-baumfaellung-am-freinberg-hat-behoerdliches-nachspiel
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/protest-gegen-verstuemmelung-von-baeumen;art66,3351636
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Lieferkettengesetze
Es ist ein offenes Geheimnis, dass auch europäische Unternehmen von Menschenrechtsverletzungen profitieren, die entlang ihrer globalen Lieferketten begangen werden. Auch die Konsument*innen in Österreich ziehen daraus tagtäglich Nutzen: In nahezu jeder Tafel Schokolade steckt Kinderarbeit, nahezu jedes Handy und jedes Auto enthält Rohstoffe, deren Abbau mit schweren Menschenrechtsverletzungen verbunden ist. Mit sogenannten Lieferkettengesetzen sollen Unternehmen in die Pflicht genommen und Menschen- und Umweltrechte gestärkt werden.
Das Wissenschaftsnetzwerk Diskurs organisierte ein Mediengespräch, das die Herausforderungen beim Thema Konzernverantwortung und Lieferkettengesetze aus wissenschaftlicher Perspektive in den Blick nahm.
https://diskurs-wissenschaftsnetz.at/
In Österreich läuft eine prominent unterstützte Bürger*innen-Initiative:
https://www.lieferkettengesetz.at/
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Gestaltung und Moderation: Georg Steinfelder