Hyperlokalität und psychische Systeme

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Ars Radio vom 4. September um 17.00.

Die Stadt der Zukunft wird im afo im Rahmen des Symposiums mit dem Titel Sensing Place/Placing Sense diskutiert und der Biologe Humberto Maturana fragte danach, was der Mensch ist. Fazit: vor allem sehr emotional.

Hyperlokalität und konkrete Orte

Das mentale Bild der Stadt ist komplexer geworden. Seitdem Mobiltelefone als psychogeografische Werkzeuge fungieren, bestimmen ortsbezogene digitale Daten mehr und mehr die Art, wie wir uns in urbanen Umgebungen bewegen, wie wir Städte wahrnehmen und wie wir sie definieren.
Waren der physische und der virtuelle Raum bis vor kurzem noch getrennte Bereiche, sind sie nun zu jener dichten Packung verschmolzen, die Malcolm McCullough als Ambient Commons bezeichnet – das lokale Datenambiente, das unsere Aufmerksamkeit verlangt.

Die enge Verknüpfung zwischen Daten und ihrem physischen Kontext hat auch die Informationskultur der digitalen Welt verändert: Hyperlokalität ersetzt Hypertextualität – digitale Information wird zunehmend über den konkreten Ort definiert und in Beziehung gesetzt statt über die Informationsstrukturen selbst. Diese Entwicklung wurde in einem bedeutenden Maße von der Medienkunst geprägt, reflektiert und problematisiert. Das Symposium und die begleitende Ausstellung im afo architekturforum oberösterreich untersuchen dementsprechend das Potenzial experimenteller künstlerischer Ansätze für die Stadtforschung und stellt unterschiedliche Praktiken der Generierung neuer Infrastrukturen und Raumkonzepte zur Diskussion. In drei thematischen Blöcken werden die sensorischen, strukturellen und kulturellen Aspekte dieser neuen urbanen Systeme erkundet – eine exemplarische Revision dessen, was öffentlicher Raum in der Echt-Zeit-Stadt sein kann.

Die Ars Radio-Redaktion war heute zu Gast im afo und bringt Hörproben von Vorträgen und Diskussionen on Air.

Emotion und psychische Systeme

Humberto Maturana beschäftigt sich seit langem mit Forschungen an biologischen Systemen. Das Buch mit dem Titel „Der Baum der Erkenntnis“ hat er mit Franzisco Varela verfasst und den Begriff Autopoiesis entworfen. Das geschlossene System, das damit definiert ist, wurde in diversen wissenschaftlichen Disziplinen aufgegriffen und weiterentwickelt. Im Rahmen der Ars Electronica stellt er seine wissenschaftliche Thesen vor. Spannend war vor allem seine Auseinandersetzung mit Erkenntnistheorie in Verbindung mit Emotionen. Was ist der Mensch und wie funktioniert er? Eine Hörprobe aus dem Symposium II.

Am Mikrofon: Simone Boria und Pamela Neuwirth

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