Christoph Steinbrener über die Umkehrung des Blicks und das Diorma als Projektionsfläche, um das Anthropozän zu reflektieren. Über die geheimnisvolle Kunst des Präparierens, spricht Stephan Weigl, seines Zeichens Leiter der Sammlung.
Wie wird die Zukunft aussehen? Das Künstlerkollektiv Steinbrener/Dempf & Huber beschäftigt sich mit dieser Frage und entwickelt Zukunftsvisionen, die es in riesigen Dioramen inszeniert. Dabei nützen die Künstler die umfangreiche Sammlung an Tierpräparaten als Grundlage. Dioramen, also Schaukästen mit präparierten Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum, findet man häufig in Natur-Ausstellungen. Das Künstlerkollektiv nutzt dieses Mittel, stellen aber den Inhalt auf den Kopf. Gleichzeitig beschäftigt sich die Natur-Ausstellung ein Stockwerk darüber unter dem Titel „Die Kunst des Präparierens“ mit den wissenschaftlichen Methoden des Präparierens und Konservierens. Tierpräparate dienen nicht nur der Ausstellung in Dioramen, wie sie in der Dauer-Ausstellung Natur zu sehen sind, sondern haben eine Funktion für Wissenschaft und Forschung.
Die beiden Ausstellungen verknüpfen zwei Wissensgebiete und ermöglichen verschiedene Blicke auf ein Thema. Sie verschränken naturwissenschaftliche Forschung und künstlerisch-philosophische Denkmodelle und zeigen Schnittstellen und Reibungspunkte der beiden Disziplinen.
Radio FRO war beim Ausstellungsaufbau und hat mit einem der Künstler sowie mit dem Zoologen und dem Leiter der naturwissenschaftlichen Sammlung, Stephan Weigl, gesprochen. Michaela Seiser, sie ist Kunsthistorikerin im Schlossmuseum, erklärte das kuratorische Konzept.