In der ersten Sendung nach Ostern kommt jemand zu musikalischem Wort, der auch als Sohn tituliert wurde. Es war der Saxophonist Albert Ayler, der die heilige Dreifaltigkeit des Jazz mit John Coltrane als Vater, Pharaoh Sanders als Sohn und sich selbst als heiligen Geist sah.
Coltrane und Ayler haben sich schon vor vielen Jahren von Ihrer fleischlichen Hülle getrennt; Sanders hingegen ist bereits im 81-ten Lebensjahr und trotz einem Hang zum Tagträumen (der auch mit diesem Tonträger verwoben ist…) noch immer voll wach. Und dann gibt es da noch den britischen Musiker, DJ, Sounddesigner und -tüftler Sam Sheppard aka „Floating Points“ auf dessen kreativem Mist dieses Projekt gewachsen ist. Und da Soundtüftler oft auf große Sounds stehen, kam da noch das London Symphony Orchestra dazu.
Soweit das Setting. In 9 Movements- ich würde sagen-Schichten wird dann durch eine immer gleiche abfallende Tonfolge ein musikalisch immer etwas anders ablaufender Prozess gestartet, mäandriert oder schwingt sich auf und versickert dann wieder unaufgeregt.
Zwischen mehrere Stücke dieser neuen Aufnahme, habe ich dann noch ein paar Scheiben klassischer Sanders-Aufnahmen aus der Zeit um 1970 drapiert, um so den Unterschied – gleich wie die Überschneidungen!! – ins Sichtfeld zu Rücken.
Entstanden ist eine schöne kompakte Wanderung durch weiter Felder mit einem der wichtigsten Saxophonisten des Jazz des zwanzigsten Jahrhundert, die mit einer tiefen Verneigung endet.
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