Monatsschwerpunkt „Schöne, neue Welt”: Revolution auf Arabisch …. „Denken mit den Ohren”

Podcast
FROzine
  • 2011.09.14_1800.10-1850.10__Frozine
    49:58
  • Bruce Odland Thinking with the Ears FROzine 14-09-2011
    16:56
  • Karim el Gawhary FROzine-14-09-2011
    29:51
audio
15:22 perc
Trans Day of Remembrance in Linz
audio
50:00 perc
Weltempfänger: Hochwasser in Spanien
audio
32:31 perc
Rundgang zu Arbeitslosigkeit in Linz
audio
57:12 perc
Wo bleibt die Solidarität in der Klimakrise?
audio
50:00 perc
Kindergesundheit in Österreich
audio
57:59 perc
Caritas feiert Inklusion
audio
50:00 perc
Probleme der Lichtverschmutzung
audio
43:14 perc
Ausblicke für Frauen in Haft
audio
59:35 perc
Perspektiven von Frauen in Haft
audio
14:47 perc
Hunger.Macht.Profite in Oberösterreich

FROzine Mi. 14.9. 18:00 Der Kampf der Menschen für Freiheit, Demokratie und Erneuerung hält an, der Ausgang der gestarteten Prozesse bleibt allerindgs ungewiss. Oder? Karim el Gawhary, Berichterstatter, Kommentator, Experte und Augen bzw. Ohrenzeuge der Revolutionen wird uns Einblicke und Einschätzungen zu diesen Fragen geben.

Im zweiten Teil der Sendung geht es auch um die Frage nach der „Schönen, neuen Welt”, allerdings aus einer ungewohnten Perspektive. Es geht um die Hörsamkeit der Umgebung, um „Denken mit den Ohren” und um Verantwortung für die akustische Aura unserer Lebenswelt. Sam Auinger und Bruce Odland erklären was „Denken mir den Ohren”, das beide fördern wollen, ist bzw. was sie darunter verstehen.
In der Sendung am 14.9. wird Bruce Odland den Anfang machen und seine Zugänge zu „Thinking with your Ears” machen. In der nächsten Ausgabe zum Monatsschwerpunkt „Schöne, neue Welt”, am Mittwoch den 21.9. wird dann Sam Auinger den zweiten Teil zu „Denken mit den Ohren” einleiten, gefolgt von einem akustischen Einstieg in die Performance „My Eyes, my ears” die O+A dieses Jahr im Rahmen des ARS Electronica Festivals präsentierten.

„Revolutionen auf arabisch” Karim el Gawhary, Berichterstatter, Kommentator, Experte und Augen- bzw. Ohrenzeuge der Revolutionen im Interview.

Einfallsreichtum, Mut, eine Vielfalt an kreativen Protestformen, Durchhaltevermögen und ein große Pluralität an unterschiedlichen Gruppen und Positionen, die sich aber in einer Frage einig sind: So kann es nicht mehr weitergehen, wir müssen Politik und Gesellschaft aktiv ändern. Das ist für mich ein erstes Fazit nach der Lektüre von Karim el Gawhary’s Buch „Tagebuch der Arabischen Revolution”, das dieser Tage erscheint.

Sicher ist es früh, jetzt schon danach zu Fragen, wie die Entwicklungen weitergehen können und werden, bzw. wie sich die verschiedenen arabischen Gesellschaften, die sich derzeit der Unterdrückung und der korrupten, repressiven Regime entledigen, sich in Zukunft entwickeln werden. Doch angesichts der berechtigten, doch leider weitgehend enttäuschten Hoffnungen, die vor 20 Jahren im Zuge der Revolutionen in der ehemaligen UdSSR und in den Comecon / Warschauer Pakt Staaten gehegt wurden, drängen sich diese Fragen auf.

Karim el Gawhary skizziert in seinem Buch die Vielfalt der Protestformen, die Vielfalt und Eingkeit der Protestierenden, und wie es den Jungen gelang alle Altersgruppen, gesellschaftlichen Schichten und unterschiedlichste Positionen zum gemeinsam Kampf gegen die Unterdrückung zu mobilisieren. Und damit dokumentiert eines der wohl deutlichsten Zeugnisse gegen jede kulturelle Verleumdung islamophober und arabophober Demagog_innen, die von Anfang an gegen die Destabilisierung auftraten und drohende Umtriebe Fundamentalistischer Prägung erwarteten.

Vielleicht sind die Revolutionen in den arabischen Staaten auch die logische und ohnehin stark verspätete Weiterführung der Revolutionen der 1990er Jahre und des Endes der „Bipolaren” Welt.

Dazu und zu weiteren offen Fragen, werde ich Karim el Gawahry bitten Stellung zu nehmen, als Kenner der Bewegungen und der gesellschaftlichen Verhältnisse, aber auch als stolzen Zeugen und Unterstützer der Befreiungsbewegungen. Schliessich hat er begonnen, die von der Mainstreampresse und den Mainstreammedien noch ignorierten Bewegungen mittels Blog, Twitter und Facebook zu dokumentieren und hat damit mit dazu beigetragen, dass Aktivist_innen vor Ort und Unterstützer_innen überall auf der Welt, gemeinsam Solidarität mit den Protestierenden zeigen konnten und damit mitgeholfen die Aktionen sichtbar zu machen und vor der systematischen Vertuschung zu schützen. Und so stellt sich eine weitere Frage, die aber wohl unbeantwortet bleiben wird: Was macht die Revolutionen in den arabischen Staaten aus?  Woran liegt es, dass die neuen sozialen Netzwerke bei den Revolutionen in den arabischen Staaten so politisch genutzt werden, während in Europa und den USA Selbstentblössung, Netzstalking, Bashing, Fun und die Verwechslung von realer Demonstration und „Ich geh vielleicht hin” dominieren. Und zuleztzt noch die Frage ob die Bewegungen möglicherweise auch auf Europa zurückwirken können?

Links: Karim’s Arabesken Videos Arabesken Blog

Beitrag Karim el Gawhary Nachhören:

„Denken mit den Ohren” Sam Auinger und Bruce Odland (O+A) über Hörsamkeit der Umwelt, Funktionen und Dysfunktionalitäten von Klängen und einer geräuschvollen Welt:

Sam Auinger und Bruce Odland kommen beide aus dem Feld der Komposition und arbeiten nun seit mehr als 20 Jahren als O+A im Bereich der Akustik – Kunst und das sehr oft im öffentlichen Raum bzw. mit dem öffentlichen Raum.

Mit ihren „Cubes”, die während dem ARS Electronica Festival 2011 im Freiraum unter dem Lentos installiert waren, haben sie zwei Positionen des akustischen urbanen Raum in unmittelbarer Nähe des Lentos in den zu einem öffentlichen  Hörraum umgestalteten Platz unter dem Lentos, zurückgespiegelt. Die Installation schuf ein Klangfeld das einerseits einen „urban Drohne” darstellte und anderseits den aktiv Hörenden und gleichzeitig Schauenden die Möglich eröffnete, die Stadt anders zu hören und sich aktiv auf die Suche nach den real physischen Auslösern einzelner, sich vom Grundton des Drohne abhebender, Klangereignisse zu machen.

Damit werden die Menschen zum „Denken mit den Ohren” ermuntert, bzw. darin unterstützt ihre Rolle bei der „Produktion” der Geräusch- bzw. Lärmkulisse aber auch die Wirkung von Architektur auf die Durchsetzungsfähigkeit von Geräuschen zu reflektieren. Darüber hinaus soll diese, wie viele andere Arbeiten von O+A, uns dabei unterstützen, eine aktivere, partizipierende Rolle zu übernehmen und von der Selbstisolation in unsere Köpfe bzw. in tragbare akustische Welten als Fluchtpunkte Abstand zu nehmen.

Die Interviews mit Bruce Odland und Sam Auinger wurden bewusst und mit den beiden Künstlern vereinbart bzw. von beiden begrüßt, im öffentlichen Raum aufgenommen. Alle akustischen Interventionen samt Kommentaren auf diese sind erwünscht und bewusst nicht akustisch nachbearbeitet.

Radiogeschichte „Thinking with the Ears” zum Nachhören:

Gestaltung aller Beiträge und Interviews, Michael Schweiger

Ganze Sendung und einzelne Beiträge zum Nachhören:

Alle Interviews mit Bruce Odland und Sam Auinger und ihre akustischen Beiträge werden nach der Ausstrahlung, ab 15. 9. hier verlinkt und ungeschnitten zur Verfügung gestellt. Für die Interviews und Beiträge gilt die Share Alike Non Commercial CC – Lizenz

Acoustic Sitewalk and Radiostory „Thinking with your Ears”

Szólj hozzá!