Im 12-Schritte-Programm der Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde von AlkoholikerInnen sprechen diesmal Gertrude, Anna und Erna über ihre Erfahrungen zum Thema Dienst.
So viele kamen zu Al-Anon mit dem Gefühl, vom Leben schlecht behandelt worden zu sein. „Das ist ungerecht“, beklagen wir uns. „Verdiene ich nicht etwas besseres nach allem, was ich durchgemacht habe?“ Das Gebet aus der Faltkarte „Nur für heute“ lässt vielleicht etwas Licht auf dieses Thema fallen. Es heitßt: „Gib, dass ich mehr tröste, als ich getröstet werden will, mehr Liebe gebe, als ich bekomme, denn wir erhalten, indem wir geben.“ Anstatt zu fragen, was das Leben uns gibt, bringt es uns vielleicht mehr zu fragen, was wir selbst geben können.
Indem wir anderen auf eine gesunde Art Hilfe anbieten, wachsen wir über unsere Probleme hinaus und lernen, bedingungslos zu geben. Jeder Augenblick kann eine Möglichkeit sein, zu dienen, eine Möglichkeit, unser Leben zu ändern. Al-Anon bietet uns viele gute Gelegenheiten: Den Meetingraum herrichten, Neue begrüßen, durchs Meeting führen. Wenn wir entdecken, dass wir wirklich einen positiven Beitrag leisten können, erkennen viele von uns, dass aus Selbstmitleid Selbstachtung wurde.
„Wenn die Menschen dienen, ist das Leben nicht mehr sinnlos.“ (John Gardner)