Arbeit als Kondition des menschlichen Lebens, als Notwendigkeit, die sich der materiellen Körperlichkeit und dem damit verbundenen Stoffwechsel, im Sinne der materiell-biologisch-energetischen ständigen (Re)Produktion von Leben und Lebenskraft, verdankt, ist einer von vielen Strängen, wie der Begriff Arbeit zu definieren versucht wird.
Die Definition von Begriffen aber beinhaltet immer auch ein Kommando, eine Aussage, die einerseits die Gesellschaft formatiert bzw. gleichzeitig widerspiegelt und andererseits den Individuen oder den Menschen ihre Handlungsräume, Aufgabengebiete und somit auch die Rolle als Vorbedingung an gesellschaftliche Partizipation definiern, die erfüllt werden muss um nicht ausgeschlossen zu werden, ausserhalb des „Circles of Fire“ gestellt zu werden, ausgestossen und der Anteilnahme an der gesellschaftlichen Verteilung der „Bioüberlebenssicherheit“, die wenn bedroht, als Hunger, zum schlechten Ratgeber wird.
Genug der Polemik, im Sinne des Monatsschwerpunkts „Arbeit“ der die Mittwochsausgaben des Magazins FROzine im Oktober durchzieht, sollen heute anhand von Zitaten, Daten, Aussagen und Ansätzen, wie auch anhand eines kurzen Blicks auf die Begriffsgeschichte des Begriffs Arbeit, Positionen „zu Wort“ kommen, die der Arbeit eher kritisch gegenüberstehen, diese Ansätze sind in unserer Gegenwartsgesellschaft beinahe ähnlich dünn gesäht, wie Atheistischen Positionen innerhalb der Weltpopulation.
Durch die Sendung führte Michael Schweiger
Als ergänzender Teil wird ein Beitrag von Sophia Sixta über „Whore’s Glory“ von MIchael Glawogger zu hören sein. Bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig wurde „Whore’s Glory“ in der Nebenreihe Orizzonti der Spezialpreis der Jury zugesprochen. Seit 9. September läuft er in den österreichischen Kinos. Den Beitrag gestaltete Sophia Sixta.
Studiogäste sind diesmal aunsnahmsweise keine eingeladen, ich selbst, als Redakteur und Arbeitssoziologe werde versuchen einige Fäden die sich zum Gewebe des Themenkomplex Arbeit verweben aufzunehmen und zu präsentieren.
Ich habe mich dazu selbst überredet, weil mir bei der Bearbeitung des Themas in der Sendungsvorbereitung in Erinnerung gekommen ist, dass ich sicher einer der letzten Soziologie Absolvent_innen der JKU bin, die sich noch auf Arbeitssoziologie als Schwerpunkt spezialisieren konnten, denn mittlerweile, bzw. vor einigen Jaren wurde die Arbeitssoziologie in den Bereich der Industrie- bzw. Wirschaftssoziologie integriert, bzw. anders gesagt von diesen Aufgesaugt und somit als Spezialdisziplin unsichtbar.
Arbeitssoziologie als Spezialdisziplin innerhalb des Soziologien-Chors ist aber dahingehend von Bedeutung, als sie wichtige Ergänzende Betrachtungen zur Arbeistpsychologie bietet, wie allgemein dei Soziologie als Komplementär zur Psychologie und der Psychologisierung wichtig ist, als Psychologie das Individuum als zwar kommunizierende, aber wietgehend abgeschlossen Einheit betrachten muss und dabei aus dem Blickfeld lassen muss, was für die Soziologie so wichtig ist, die Komponente der Sozialisation und damit der Formatierung der Innenwelt, die wiederum das Agieren der Individuuen in der sozialen Lebensweltebenso stark formt, wie Kultur und andere soziale Prozesse und Strukturen.
Kurz, Arbeitssoziologie kann wertvolles zur Dekonstruktion der psychologischen Folgen etwa bezüglich Arbeitslosigkeit, Arbeitsstress, Mobbing in der Arbeit und vielen anderenarbeitsbezogenen pHänomenen und Themen beitragen.
Ich wünsche eine interessante Sendung.
Michael Schweiger