Körper als Erinnerungsort

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Für Julia Cimafiejeva (Belarus), Ricardo Domeneck (Brasilien) und Fiston Mwanza Mujila (Kongo) steht der Körper im Mittelpunkt ihrer Literatur. In Gedichten und im Minsk-Tagebuch thematisiert die Autorin und Übersetzerin Julia Cimafiejeva die staatliche Gewalt in Belarus. Die Gedichte von Ricardo Domeneck könnte man als Archäologie des Körpers bezeichnen, während der in Graz lebende Schriftsteller Fiston Mwanza Mujila sich mit den Themen Kolonialismus und Ausbeutung beschäftigt.

Alle drei haben Anfang Juli im Afro-asiatischen Institut in Graz aus ihren Werken gelesen, und zwar in der Sprache, in der sie auch schreiben: Julia Cimafiejeva auf Belarusisch, Ricardo Domeneck auf Portugiesisch und Fiston Mwanza auf Französisch. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Kulturvermittlung Steiermark statt, als deren Stipendiaten Cimafiejeva und Domeneck in Graz zu Gast sind bzw waren.

Sendungsinhalt: Freuen Sie sich auf eine mehrsprachige Lesung dreier AutorInnen und deren Texte, die im Original fast wie Musik klingen und in der deutschen Übersetzung (gelesen von Ninja Reicher) ihre ganze Dramatik entfalten.

Wenn die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist, die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, die Demokratie in den letzten Zügen liegt, Korruption mit Wohlwollen verwechselt wird und die Dämonen der Kolonisation und Sklaverei aufsteigen, dient der Körper als einzig verbliebene Festung und als Rettung gegen Intoleranz. Er ist ein Ort des Wissens und der Subjektivität, und er erzählt seine eigene Geschichte. (AAI)

Musik: Clarence Wolof & The Passengers: CD Island Sessions, Aelan Rikod AR-01 2021

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