ANDI 176/ 15.10.2021
Sendungskoordination: Stefan Resch
Protest gegen Menschenrechtsverletzungen an der Grenze zwischen Polen und Belarus | Wer nicht gebraucht wird | Arbeitskampf im Kindergarten | Forschungsprojekt zur Kindergrundsicherung
Protest gegen Menschenrechtsverletzungen an der Grenze zwischen Polen und Belarus
Am Freitag, den 8. Oktober haben in Wien etwa 20 Menschen gegen das Grenzregime zwischen Polen und Belarus demonstriert. Gruppen aus der polnischen und belarussischen Diaspora hatten zur Kundgebung am Platz der Menschenrechte aufgerufen. Belarus wird eine Instrumentalisierung der Geflüchteten vorgeworfen, Polen systematische Pushbacks ins Niemandsland zwischen den Grenzbefestigungen. Eine unbekannte Anzahl Geflüchteter steckt daher ohne Versorgung in den Wäldern fest. Mehrere Menschen sind bereits gestorben. Dieser Beitrag wurde zusammengestellt von Stefan Resch und enthält Tonmaterial von Gerhard Kettler.
Wer nicht gebraucht wird
Eine Plakatkampagne der Supermarktkette Billa hat in der letzten Woche für Aufsehen gesorgt. Abwertende Aussagen, etwa über Menschen mit Behinderung und Ältere, wurden in der ersten Phase der Kampagne unkommentiert affichiert. Nach etwa zwei Wochen, erklärte Billa, hätten auf den Plakaten gegenteilige Positionen die abwertenden Aussagen überdecken sollen. Nach empörten Reaktionen wurde die Kampagne vorzeitig aufgelöst und beendet. Text: Stefan Resch
Arbeitskampf im Kindergarten
Wiener Elementarpädagog*innen gingen in der vergangenen Woche auf die Straße, um auf die schlechten Arbeitsbedingungen in den Kindergärten aufmerksam zu machen. Am Dienstag, den 12. Oktober blieben die Privatkindergärten der Stadt größtenteils geschlossen und etwa 5000 Menschen versammelten sich im Votivpark bei der ersten gemeinsamen Betriebsversammlung der Kindergärtner*innen während der Arbeitszeit. Zwei Tage später folgten etwa 1000 Menschen dem Demonstrationsaufruf der städtischen Kindergärtner*innen.
Für ANDI hat Stefan Resch mit Karin Samer, Betriebsratsvorsitzende des pädagogischen Personals bei den Wiener Kinderfreunden, über die schlechten Arbeitsbedingungen und mögliche Lösungen für die Kindergärten gesprochen.
Forschungsprojekt zur Kindergrundsicherung
Kinderarmut ist auch in vergleichsweise reichen Ländern wie Österreich ein reales Problem. Im Rahmen des jährlichen Symposiums der Volkshilfe wurde eine Studie vorgestellt, die die Auswirkungen von Kinderarmut und die Verbesserungen durch eine universelle Kindergrundsicherung erforscht. Ein Leben in Armut hat auf Kinder nicht nur materiell, sondern auch psychologisch schwere Auswirkungen. Um dem entgegenzuwirken, wurden im Rahmen der Studie 9 Familien mit zusätzlichen Leistungen unterstützt, um die Situation für die Kinder zu verbessern. Die Ergebnisse sind laut Volkshilfe-Geschäftsführer Erich Fenninger eindeutig: Eine Kindergrundsicherung würde auch die seelische Entwicklung der Kinder deutlich verbessern. Beitragsgestaltung: Stefan Resch