Albert Holler: Entfernte Heimkehr

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Albert Hollers Vater kam 1920 in Maribor zur Welt, in einer Zeit des Wandels, denn mit dem Vertrag von Saint-Germain (1919) war die Untersteiermark nicht mehr Teil der Habsburger-Monarchie, sondern gehörte zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Tausende deutschsprachige Untersteirer verließen das Land, teils freiwillig, teils gezwungenermaßen. Albert Hollers Familie blieb in Maribor. Sein Vater reiste Ende der 30er-Jahre nach Kaprun, um beim geplanten Kraftwerk Arbeit zu finden. Dann wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Weil er mehrere slawische Sprachen sprach, wurde er als Dolmetscher zuerst nach Sarajewo, dann nach Triest geschickt. Nach Kriegsende kehrt er nach Kaprun zurück.

Als sein Vater stirbt, ist Albert Holler 30 Jahre alt. Er ist Arzt geworden, hat großes Interesse an Geschichte, doch über die Kriegsvergangenheit des Vaters weiß er nicht viel mehr, als dass dieser bei Verhören von Partisanen gedolmetscht hat. Wenn der Vater kein Nazi war, wie er behauptete, was war er dann? Diese Frage lässt Albert Holler nicht los. Jahre später beschließt er einen Roman über den Vater zu schreiben, um ihm und seiner Geschichte auf diesem Weg näher zu kommen. Das Buch wurde 2011 im Residenz Verlag veröffentlicht.

Sendungsinhalt: Albert Holler erzählt von seinem Vater und vom Roman „Entfernte Heimkehr“, und liest auch einige Ausschnitte daraus.

Musik: Nenad Vasilic & Armend Xhaferi: Beyond Another Sky, extraplatte 2008

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