Die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 stehen in den Startlöchern – in einer Diktatur, die wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen Schlagzeilen macht. Es geht vor allem um die in China unterdrückte Volksgruppe der Uiguren, deren Vertreter teilweise von Chinesischen Autoritäten zwangsumgesiedelt werden. Manche Beobachter sprechen dabei sogar von einem „kulturellen Genozid”.
Öffentlich diskutiert wird daher, ob und wie die Olympischen Spiele in China boykottiert werden sollen. Hier zeigt sich die „realpolitische Lebenslüge” der Olympischen Spiele, die nach Politikwissenschaftler Peter Filzmaier seit jeher unpolitisch sein wollten, dabei aber immer politisch waren: “Die Behauptung vom unpolitischen Sport generell und speziell bei den Olympischen Spielen ist eine der unsinnigsten und oft auch […] dummdreistesten Behauptungen überhaupt”, sagt Filzmaier, der seine Dissertation über „Politische Aspekte der Olympischen Spiele” geschrieben hat.
Im Sunrise Orange Podcast springen wir zurück ins Jahr 1896 und durchlaufen im metaphorischen 100 Meter Sprint die schillerndsten Olympischen Spiele der Neuzeit – zwischen Nationalhass, Nazipropaganda, Terrorismus und Kaltem Krieg. Dabei gehen wir der Frage nach, ob die Spiele aus demokratischer Perspektive samt Wahrung der Menschenrechte boykottiert werden sollten, oder, ob das sportliche Motto „Dabei Sein ist alles” schwerer wiegt. Untermalt wird die Sendung von originalen olympischen Hymnen, gewürzt mit Filzmaiers spannenden Anekdoten und skurrilen Details über das „Politikum Olympia”.