Adelheid Popp, geb. Dworak (1869-1939) war Mitbegründerin und verantwortliche Redakteurin der „Arbeiterinnen-Zeitung“ (gegr. 1892). Darin unterzog sie die herrschenden Moralvorstellungen, insbesondere die Ehe, einer harschen Kritik, was ihr auch eine Gefängnisstrafe einbrachte. 1893 organisierte Popp einen Frauenstreik mit, in dem Textilarbeiterinnen die Verringerung des 12-Stunden-Tages auf 10 Stunden forderten, und gründete 1902 den „Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen” in Wien, der zwei Jahre darauf rund 600 Frauen im Verein organisierte. Die schönste Zeit ihrer Jugend sei ein Krankenhausaufenthalt gewesen, nachdem sie mit 13 Jahren zusammengebrochen war (in: «Jugend einer Arbeiterin», 1909, in 10 Sprachen übersetzt). Die 15. Tochter einer Weberfamilie musste bereits mit 10 Jahren in der Fabrik arbeiten. Mit 17 lernte sie die Sozialdemokraten kennen. Sie heiratete den Funktionär Julius Popp und begann zu schreiben; die Rechtschreibung brachte sie sich selbst bei. Von 1919 bis 1934 war sie Abgeordnete in der konstituierenden Nationalversammlung, im Nationalrat der Ersten Republik Österreich und Vorsitzende des „Internationalen Frauenkomitees“.
Text zum Download: https://frauenmachengeschichte.at/wp-content/uploads/Popp_Jugendgeschichte_1909.pdf
Musik von Hanns Eisler (Klavierstücke für Kinder, 1932/1975)
Gestaltung: Bettina Landl
Damit es nicht verlorengeht …
#POETISIERTEUCH
Foto: © Otmar Schmid (Das rote Bologna. Kommunisten demokratisieren eine Stadt im kapitalistischen Westen, Verlagsgenossenschaft Zürich, 1976)