Warum es einen Bodenschutzvertrag für Österreich braucht.
Sei es die Kontroverse um eine Waldrodung in Ohlsdorf oder der Protest gegen die Stadtautobahn in Wien, noch immer sind Verbauung und Versiegelung von Flächen ein umkämpftes Thema. Wie viel Natur darf dem Betonieren noch zum Opfer fallen? Österreich ist in Sachen Verbauung bereits jetzt im internationalen Spitzenfeld:
„Wir verbauen in Österreich jeden Tag 11,5 ha. Knapp die Hälfte davon wird versiegelt“, sagt Maria Schachinger, WWF-Bodenschutzsprecherin.
Bodenverbrauch, also der Verlust von biologisch produktiven Böden durch Verbauung, ist einer der größten Treiber der Klimakrise und des Artensterbens. Dabei wurde vor zwei Jahrzehnten bereits das Regierungsziel festgelegt den Flächenfraß auf 2,5 ha pro Tag zu begrenzen. Politische Bekenntnisse dieser Art gibt es nach wie vor. So soll im Herbst 2022 eine Bodenschutzstrategie gemeinsam von Bund, Ländern und Gemeinden beschlossen werden.
Der WWF fordert einen Bodenschutzvertrag mit verbindlichen Obergrenzen für Bodenverbrauch. Einige Maßnahmen könnten auch jetzt schon umgesetzt werden, wie etwa Leerstände zu nutzen. In Österreich stehen 40.000 ha leerstehende Häuser und Betriebsflächen zur Verfügung, das ist in etwa die Fläche von Wien, sagt Schachinger im Gespräch mit Marina Wetzlmaier.
Im Rahmen der Petition „Natur statt Beton“ appelliert der WWF an die Regierung wirksame, verbindliche Maßnahmen gegen den Flächenfraß umzusetzen.