„Selbst wenn heute ein riesen internationaler Konzern kommen würde und sagt ich möchte gerne Fraistädter Bier kaufen, dann geht das nicht. Außer er sagt ich kaufe die gesamten Innenstadthäuser von Freistadt, dann kriegt er die Brauerei gratis dazu“
, erzählt Ewald Pöschko, der Geschäftsführer von Freistädter Bier. Er ist seit 35 Jahren im Betrieb tätig und hat die Entwicklung der Braucommune maßgeblich gestaltet.
Die Klimaredakteurin des Freien Radio Freistadts Alma Mühlbauer führte, für diese Ausgabe von „Die Sonne und wir“, ein Interview mit Ewald Pöschko. Im Zentrum des Gesprächs stand klimaschonendes Bierbrauen. Außerdem ging es um die grundlegende Aufgabe eines jeden Unternehmens einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.
Um dem Beitrag zum Gemeinwohl von Freistädter auf den Grund zu gehen, wurde eine Gemienwohlbilanz erstellt. Weiters setzt die Brauerei Maßnahmen für den Klimaschutz. So wurde beispielsweise in eine riesige Photovoltaikanlage auf dem neuen Logistikzentrum investiert und die Transportflotte testweise auf elektrisch betriebene Fahrzeuge umgestellt.
Braucommune — Infobox
Die Besitzer der Braucommune sind 149 Innenstadt-Häuser von Freistadt. Der Besitz ist grundbücherlich auf diese 149 Häuser festgeschrieben und nicht veräußerbar. Das macht die Braucommune praktisch unkaufbar. Die „Commune“ als Rechtsform einer Firma ist einzigartig in Europa.
Die Braucommune in Freistadt besteht seit über 250 Jahren. In der größten Brauerei des Mühlviertels, werden jährlich ca. 140.000 hl Freistädter Bier und ca. 20.000 hl Freistädter Limonade produziert.
Diese Praxisarbeit wurde von Einsatzstellen und Teilnehmer:innen des Freiwilligen Umweltjahres FUJ im Rahmen des FUJ-Lehrgangs gemeinsam umgesetzt (www.fuj.at).