Le Pen, die sich im Wahlkampf «Marine» nannte und in Interviews gerne über ihre sieben Bengal-Katzen plauderte, hat die Präsidentschaftswahlen nicht gewonnen. Wir berichten zudem über die wütende Katze «Gata engrifá», eine feministische chilenische Band…
Vor der Wahl ist nach der Wahl
Heute, am Montag, eine hypothetische Analyse der Ausgangssituation bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Ein Interview mit dem Historiker und Macron-Biografen Joseph de Weck zur Frage: Müsste Marine Le Pen, die im Wahlkampf ihren belasteten Nachnamen abgelegt hat, gewählt werden, damit sich die Linke in Frankreich vereint?
Radio Rabe in Bern hat kurz vor den Wahlen am Sonntag mit dem Historiker Joseph de Weck gesprochen.
Übrigens hat Michel Houellebecq einen neuen Roman geschrieben, er ist auf deutsch unter dem Titel Vernichten und kurz vor den Wahlen in Frankreich erschienen. Die Handlung im Buch ist im Jahr 2027 angelegt, auch dann wird in Frankreich wieder gewählt.
Und: Am Sonntag wurde in Slowenien ein neues Parlament gewählt. Es kam zum Erdrutsch-Sieg der Linksliberalen Freiheitspartei. Wer ist Dr. Robert Golob?
Letzte Woche an Covid erkrankt, wurde der Wahlsieger Robert Golob am Sonntag via Video zugeschaltet.
Wütende Katze
Das feministische Rap-Kollektiv „Gata engrifá“ aus Chile macht politische Straßen-Performances und singt über Gewalt gegen Frauen und soziale Ungleichheit, den Kampf um Selbstbestimmung und das Recht auf Abtreibung. 2018 hat sich die Gruppe gegründet, 2019 und 2020 haben Fernanda Calhueque, Francisca Badilla, Thiare Nine und Francisca Maturana bei den Straßenprotesten in Chile gesungen. Jetzt wollen sie ihr erstes Album produzieren.
Dafür sammeln sie Geld per Crowdfunding.
Radio Onda Berlin über Gata engrifá: https://www.indiegogo.com/projects/gata-…
Mare Liberum legt Pushback-Report vor
Pushback ist ein rechtlicher Begriff und hat damit zu tun, wie man an den Aussengrenzen der EU mit Flüchtlingen umgeht, offiziell und im Graubereich von EU-Regierungen. Genau erklärt das Hanno Bruchmann, Vorstandsmitglied von Mare Liberum. Die Organisation Mare Liberum hat aktuell den Pushback Report vorgelegt – und was sie darin beschreibt, ist nichts Geringeres, als die Beschreibung von Menschenrechtsverbrechen in unserem Namen als täglichem Normalzustand.
Ein Beitrag von Radio Lora in München.
Die Nase
1936 veröffentlichte der polnische Autor Bruno Jasieński eine Erzählung mit dem Titel “Die Nase”. Es ist eine satirisch-kritische Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus der Nationalsozialisten. Erzählt wird die Geschichte eines Eugenikers, dem plötzlich selbst eine “jüdische” Nase wächst. Der Schriftsteller Vladimir Vertlib schreibt über die Erzählung: “Beeindruckend und beklemmend ist Jasieńskis Verständnis für die hinter der Rassenlehre, der Eugenik und vergleichbarer pseudowissenschaftlicher Forschung liegende Unmenschlichkeit, aber auch die unfreiwillige Komik. Ironisch, aber nicht albern, witzig, aber nicht derb, pointiert, aber nicht plump, treffend, aber nicht mit dem Holzhammer – das ist es, was den Satiriker Jasieński auszeichnet.”
Eine Buchvorstellung von Die Nase mit der Übersetzerin Elisabeth Namdar und dem Schriftsteller Vladimir Vertlib. Die Nase ist bei bahoe books erschienen.
Die Zitate haben Max und Elisa von Radio Corax eingesprochen.
Siehe auch die Buchvorstellung zu “Pest über Paris”:
https://www.freie-radios.net/113158
Am Mikrofon: Pamela Neuwirth