Junge Journalist*innen trauen sich nicht über kontroverse Themen zu berichten, weil sie Angst hätten, als unbequem zu gelten und dadurch keine Jobs in Qualitätsmedien bekommen würden. Das sagt der 20 jährige Lucas Ammann, Vorsitzender des Vereins « Jugendpresse Österreich » über seine Kolleg*innen und beschreibt weitere Probleme im Nachwuchsjournalismus:
Sich nicht ausreichend ernst genommen fühlen in der Branche sowie eine Medienförderung in Österreich, die Vielfalt verhindere. Große Medien mit Geld würden demnach viel Geld bekommen – hingegen kleine Medien ohne Geld gingen ohne Geld aus. So gesehen gäbe es in Österreich eine Kluft zwischen jungen und bereits etablierten Medien.
Ammann bezieht auch klar Stellung zu seinem Vorvorgänger bei der Jugendpresse Roman M., der mit Rechtsextremen sympathisiert hatte und grenzt sich und den Verein klar von ihm ab. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk rät er, auch kontroverse Interviewpartner*innen einzuladen und kritisch zu befragen, damit diese nicht in Social-Media-Bubbles einer Gegenöffentlichkeit groß würden. Gewürzt ist die Sendung mit Lucas Ammans Lieblingsmusik.
Zur Person:
Der Vorarlberger Lucas Ammann, Jahrgang 2002, ist Vorsitzender des Vereins Jugendpresse Österreich und Chefredakteur des vereinseigenen Online-Magazins « Frisch ». Kürzlich hat er maturiert und bald wird er seinen Zivildienst antreten.