Aus dem ABZ – Itzling in Salzburg
Der Integrationsbegriff wird in der herrschenden politischen Debatte als Leistung verstanden, die von Migrantinnen erbracht werden soll. Doch wie sehen die realen Möglichkeiten aus? Mit welchen Ausgrenzungsmechanismen sind Migrantinnen, Schwarze Frauen, Musliminnen konfrontiert? Von Seiten der „Mehrheitsgesellschaft“ stehen sie unter Anpassungsdruck: „Wir akzeptieren dich nur, wenn du unseren Vorstellungen entsprichst.“ Von gut meinenden HelferInnen hören sie: „Wir wissen, was gut für dich ist.“ Auf der anderen Seite darf nicht verschwiegen werden, dass Migrantinnen – wie Frauen überall auf der Welt – unter Anpassungsdruck von ihrem eigenen Umfeld stehen. Frauen unterschiedlicher Herkunft diskutieren über ihre Erfahrungen und Strategien, sich gegen Diskriminierung und Bevormundung zu wehren und ein selbstbestimmten Leben zu führen.
Folgende Fragen wurden mit dem Publikum diskutiert:
Gegen welche Hindernisse müssen wir uns zur Wehr setzen?
Welche Wünsche und Forderungen haben wir?
Wie können wir die Grenzen zwischen „uns“ und den „anderen“ aufbrechen und für unsere gemeinsamen Interessen als Frauen eintreten?
Es diskutierten:
Julienne Hartig stammt aus Kamerun, ist diplomierte Krankenschwester in Linz und engagiert sich in der AK Oberösterreich für die Gleichberechtigung aller ArbeiterInnen unabhängig von ihrer Herkunft. Sumita Hasenbichler stammt aus Indien, ist als DaF-Lehrerin und Integrationsberaterin und lebt in
Pfarrwerfen im Salzburger Land. Helga Suleiman ist Muslimin und arbeitet im Verein SOMM, Selbstorganisation von Migrantinnen und Musliminnen, Graz.