Teilnehmer*innen der Bertha von Suttner Friedensakademie haben den TRAUM VOM FRIEDEN künstlerisch und kreativ mit allen Sinnen aufgegriffen und konkrete Perspektiven entwickelt.
Poetologische Ortungen sendet einen gekürzten Mitschnitt der Abschluss Matinee vom 21.8.22, bei der alle Beiträge der TN*innen (Gesang, Radiokunst, Theater) als „live Radio“ Performance samt Publikumsbeteiligung aufgeführt wurden.
Mitwirkende:
Gesangsworkshop Sabine Federspieler & TN*innen, live Gesangstücke (in dieser Reihenfolge): The light in all Forms, Niggum für den Frieden, Halleluja, Om Mani Padme Hum
Radiokunstworkshop Wally Rettenbacher & TN*innen, Hörstücke:
Hörstück 1: Franz Zöhrer Antwortsuche auf die Frage: – „Was ist im Frieden möglich das im Krieg nicht geht? – Ein Hörshuttle“
Hörstück 2: Zoe; Wilde Philosophin, „So! Wos is für eich olle wichtig für a gelingende Partnerschaft?“
Hörstück 3: Leonie Drechsel „Die Waffen nieder!“ – Eine dialogische Montage
Theaterworkshop Joschka Köck & TN*innen, Bildertheater:
„Give Peace a Chance – Es gibt keine einfachen Antworten“ (Keyboard Joschka Köck)
Hörstück 4: Wally Rettenbacher „Little Orphan Nuns go for alms“ Soundscape Februar 2020 Bima/Myanmar
Hörstück 5: Magdalena Pfeifer „Wo sind die Blumen“ Eine Soundcollage
Singgemeinschaft ” La Speranza” – Heal the world (Abschlußsong); aus einem Live Mitschnitt des Chorkonzerts 18.8.22 in der Gertrudskirche in Gars am Kamp unter Leitung von Sabine Federspiele
Moderation: Udo Bachmair
Regie Matinee: Magdalena Pfeifer
Aufnahme und Sendungsproduktion: Wally Rettenbacher
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Mehr Inhalt:
Exposés Hörstücke & Theaterstück in dieser Reihenfolge gesendet:
Hörstück 1, Franz Zöhrer, Titel: “Antwortsuche auf die Frage: – Was ist im Frieden möglich das im Krieg nicht geht? Ein Hörshuttle von Franz Zöhrer.”
In dem kurzen Beitrag wird diese Frage behandelt und dazwischen eine Tonabfolge Saite D3 gestimmt auf 432 Hz und 440 Hzin der weitere ReihenfolgeE2, E4, G3, A2 und B3 erfolgen.Das Ergebnis darf intuitiv geschehen und fließen. Die Tonabfolge wurde auf der Suche nach der kosmischen Oktave mit eingewoben. Dauer: 4’37” Stimmen & Geräusche, anonym aus der Gegend Gars am KampAufnahmen & Technik, Franz Zöhrer in Zusammenarbeit mit Wally RettenbacherAufnahmegeräte: Samsung SM-Gxxx und SM-Axxxxx Diktiergerät Musikausschnitt: Franz Zöhrer klassische Gitarre
HÖRSTÜCK 2, Zoe – Wilde Philosophin, Titel: „So! Wos is für eich olle wichtig für a gelingende Partnerschaft?“
Eine feine Mischkulanz von inspirierenden Stimmen in Gars am Kamp. Was macht eine gelingende Partnerschaft aus? Was sind die Herausforderungen? Was sind die Glitzersternchen? Eine bunte hoffnungsvolle Reise übers beinander bleiben. Dauer: 4:06 min Protagonist*innen: anonyme Personen in Gars am Kamp Drehbuch und Regie: Zoe – Wilde Philosophin Produktion und Schnitt: Wally RE Aufnahmen & Technik : Zoe – Wilde Philosophin in Zusammenarbeit mit Wally Rettenbacher Musikauszüge: Pizzera und Jaus – Kaleidoskop, Zoe – Wilde Philosophin – Volkslieder: Fein sein beinonda bleim; I deaf so sein, so wie i bin. Aufnahmegerät: Smartphone und Diktiergerät Software: Diktiergerät, Tascam
Hörstück 3, Leonie Drechsel, „Die Waffen nieder!“ Eine dialogische Montage.
Dieser Imperativ einer neu komponierten, konzertanten Aufführung wird in Verbindung gebracht mit freien Assoziationen von Menschen und mit Denkansätzen aus einem Lehrstück von Bertolt Brecht.
Letzte Conclusio?
Musikgrundlage: Aus der Chorkomposition „Frieden“ von der Komponistin Gabriele Proy. Aufnahme von der Aufführung in der Gertrudskirche in Gars am Kamp am 18.08.2022 nach Bertha von Suttners Roman „Die Waffen nieder!“ im Rahmen des Chorkonzertes „La Speranza“ unter der Leitung von Sabine Federspieler. Die Chorkomposition „Frieden“ wurde damit zum ersten Mal in der Nähe von Schloss Harmannsdorf, dem Familiensitz Bertha von Suttners, aufgeführt. Dort verfasste die spätere Friedensnobelpreisträgerin bereits 1889 ihren Roman und wurde mit „Die Waffen nieder!“ zu einer der prominentesten Vertreterinnen der (Frauen-)Friedensbewegung.
Die Chorkomposition „Frieden“ hat Frau Mag. art. Gabriele Proy 2013 im Auftrag der Stadt Leipzig und des Denkmalchor Leipzig für das Europäische Friedenskonzert komponiert. Uraufführung des Chorwerks: 20.10.2013 beim Europäischen Friedenskonzert mit dem Denkmalchor Leipzig unter dem Dirigat von Ingo Martin Stadtmüller im Völkerschlachtdenkmal Leipzig. Österreichische Erstaufführung am 9.6.2017 mit dem Chor der Kalvarienbergkirche unter dem Dirigat von Elisabeth Zottele in der Kalvarienbergkirche in Wien.
Kurzausschnitt einer Probe des Theaterworkshops unter der Leitung von Joschka Köck.
Weitere Stimmen & Geräusche: anonyme ProtagonistInnen in und um Gars am Kamp.
Aufnahmen & Umsetzung: Leonie Drechsel in Zusammenarbeit mit Wally Rettenbacher.
Dauer des Hörstücks: 4.45 Min.
Das Stück „Give Peace a Chance – Es gibt keine einfachen Antworten“ ist im Theaterworkshop mit Joschka Köck entstanden. Die Stückentwicklung geschah mittels Bildertheater nach Augusto Boal und dem Theater der Unterdrückten, Performance und Brecht’schen Lehrstücken, insbesondere einem Ausschnitt aus „Der Ozeanflug“.
Das Stück beschäftigt sich mit Gewalt und Frieden als vielschichtige Phänomene, die mit multiplen Krisen verbunden sind, mehr Krisen als wir eigentlich vertragen. Wir fragen uns, wo wir anfangen können unsere Gesellschaften zu transformieren, und arbeiten uns so durch unseren Alltag hindurch, ob existentiell bedroht durch eine mögliche ökologische Apokalypse oder einfach nur der nächste Arbeitsanruf, der uns aus unserer nicht vorhandenen Work -Life -Balance wirft. Auf komplizierte wie simple Antworten gibt es oft nur schwierige Fragen…
Hörstück 4,Wally Rettenbacher, nachdenklicher Soundscape, Titel: “little orphan nuns go for alms“ aus birma/myanmar, aufgenommen von Wally Rettenbacher im Februar 2020 birma/myanmar (Fast genau ein Jahr später fand der Militärputsch statt, 11 Jahre nach den ersten Freien Wahlen seit 1990 Anm. Red.)
aung san suu kye (Friedensnobelpreisträgerin, 2003 noch unter Hausarrest) sagt: macht, angst und korruption korrumpiert die menschen. egal in welchem system. (reisenotiz wallyre birma/myanmra 2003)
Hörstück 5, Magdalena Pfeifer, Titel: Soundcollage „Wo sind die Blumen“ mit Stimmen von BewohnerInnen aus Gars und Umgebung. Es werden Fragen gestellt und Antworten gesucht.
Musik: Zoe – die Wilde Philosophin.
Aufnahme: Tascam DR-40X
Interview Stimmen: Alexandra Voglbauer, Andrea Haid, Matthias Laurenz Gräff, Barbara Bauer, Jeffry Pang, Georgia Kazantzidu, Franz Zöhrer, Anton Ehrenberger, Margit Weiss.
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Infos zur Bertha von Suttner Friedens Akademie in Gars am Kamp
“Bleiben sie gesund und kommen sie gut nach Hause! Herzliches Dankeschön für Ihren Besuch! “[Moderationszitat Udo Bachmair]
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Biografien Moderation & Workshopleiter*innen:
Udo Bachmair – Moderation
geboren in Eisenerz, lebt in Wien. Nach dem Studium der Politikwissenschaft in Salzburg begann er 1979 seine Tätigkeit beim ORF in Wien und arbeitete vorwiegend als Redakteur und Moderator der aktuellen Ö1-Journale. Zudem war er Präsentator der TV-Sendung „Kreuz & Quer“ und zuletzt stellvertretender Ö1-Info-Chef. Seit 2012 ist er freiberuflich tätig und seit 2014 Präsident der Vereinigung für Medienkultur.
Sabine Federspieler – Chorgesang
Die gebürtige Südtirolerin sammelte bereits als Kind prägende Bühnenerfahrungen mit solistischen Blockflötenkonzerten. Seit 1989 lebt sie in Wien. Sie studierte Musik- und Bewegungserziehung sowie Blockflöte an der Musikuniversität Wien und ging in weiterer Folge intensiv ihrer Liebe zum Gesang nach.
Die Künstlerin kann auf eine reichhaltige familiäre Prägung und Ausbildung in Bezug auf klassische Musik zurückgreifen. In ihren vielfältigen musikalischen Projekten in nahezu allen musikalischen Genres geht es ihr um die individuelle Ausdruckskraft und den schöpferischen Aspekt im Zusammenspiel verschiedener Musikrichtungen. – Die Freude am Chorleiten ergänzt ihre solistische Ader: „Singen ist erlebtes und gefühltes Miteinander!“
http://www.federspieler.at; http://www.choriandoli.federspieler.at
Joschka Köck – Theater
ist partizipativer Theatermacher und Sozialwissenschaftler. Er arbeitet regelmäßig mit Theater der Unterdrückten und Lehrstücktheater nach Reiner Steinweg an der friedlichen Transformation unserer Gesellschaft mit Theatermethoden. Seine Dissertation handelt vom Theater der Unterdrückten als ästhetisch-politische Praxis in Zeiten des Anthropozän.
www.tdu-wien.at; facebook.com/TO.Vienna
Wally Rettenbacher – Radiokunst
ist Radiomacherin und Künstlerin, sie hat Kommunikationswissenschaften studiert und lebt in Salzburg und auf Reisen. Das Reisen beeinflusst ihre künstlerische Arbeit wesentlich und ist für sie eine Zwischenwelt oder Passage, in der sie versucht, sich der jeweiligen Kultur und ihren Menschen anzunähern. Oft wird ihr Vertrauen und spontane Gastfreundschaft entgegengebracht, manchmal gerät sie auch in Erfahrungswelten, die eingefahrene Denkmuster aufrütteln und im Glücksfall zerstreuen. Viele Ereignisse bei dieser Art zu Reisen sind dem Zufall unterworfen und können nicht geplant werden. Reisen ist lernen und sich selbst im Anderen zu finden. Reisen ist auch Scheitern und Schmerz. All diese Erfahrungen prägen ihre Radio- und Audioexperimente ebenso wie ihre Text- und Collagenarbeiten.
www.wallyre.net Radio: seitwärts:[poetologische ortungen]
wallyre0822