Aufzeichnung einer Gedenk- und Geburtstagsveranstaltung für den 2020 verstorbenen Wehrmachts-Deserteur Richard Wadani am 10. Oktober 2022 im Wiener Rathaus.
Als deutscher Besatzungssoldat in der Sowjetunion versuchte Richard Wadani 1942 zum ersten Mal zu desertieren. 1944 gelang ihm schließlich an der Westfront, zu den US-Truppen überzulaufen. Seit den 1990er-Jahren setzte er sich für die Rehabilitierung von Deserteuren und allen Verfolgten der NS-Militärjustiz ein. Zusammen mit dem Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ erreichte er 2009 die Anerkennung der von der deutschen Militärjustiz verfolgten Soldaten und Zivilist*innen als Opfer des Nationalsozialismus durch den Nationalrat und die Errichtung eines Denkmals für die Opfer der NS-Militärjustiz, des „Deserteursdenkmals“, am Ballhausplatz 2014.
2020 starb Richard Wadani. Am 11. Oktober 2022 wäre er 100 Jahre alt geworden.
An diesem Tag wurde in der Kaiser-Ebersdorfer Straße in Wien Simmering ein Gemeindebau nach ihm benannt.
Am Abend zuvor wurde mit einer Gedenk- und Geburtstagsveranstaltung im Wiener Rathaus seiner gedacht.
Mit Niki Kunrath, Thomas Geldmacher, Maria Fritsche, Magnus Koch und vielen anderen.
Musik: Paul Gulda
(Foto: Screenshot eines Interviews, das Renate Sassmann bei der Eröffnung des Deserteursdenkmals mit Richard Wadani geführt hat.)