Angeblich soll jetzt dann schön langsam der Herbst beginnen !? Also die Zeit, in der eingemottet, zusammengeräumt und abgeschlossen wird. Nachdem das Wort „Normal“ aber mittlerweile seinen Schrecken für die Einen, wie auch seinen vertraut-gewohnten Beständigkeits-Touch für die Anderen scheinbar unwiederbringbar verloren hat, passen auch die althergebrachten jahreszeitlichen Tätigkeitsmuster nicht mehr in unsere ausgefugte Welt. Soweit, so bedrohlich:
Aber. Wenngleich das sonst eher nach Unbill ( was für ein schönes Wort – lassen wir es nicht sterben, gerade jetzt in einer Zeit, die von Unbill nur so trotzt) riecht, gibt es doch durchaus Fälle, in denen das Gutes hervorbringt.
So zum Beispiel bei drei Neuest-Erscheinungen am musikalischem Herbsthimmel. Man verzeihe mir den Kunstgriff bei der Steigerungsstufe, denn eigentlich betrifft das Wort „Neu“ ja Dinge, die grad vorher noch nicht da waren. Ergo stellt sich die Frage, was denn da „ Neuer“ heißen soll (Es sei denn, das „Neue“ wäre in Wirklichkeit schon wieder alt..) Und der Superlativ, die maximale Steigerungsstufe wäre dann ja sowieso total tot.Aber hier packe ich das „Neuest“ aus, denn in dieser Sendung geht es um Musik, die nicht nur frisch auf Tonträger erschienen ist; hier erleben wir Ensembles, die in dieser Zusammensetzung noch nie am Tonträgermarkt erschienen sind!
Vor diesen Erstling/Erstlings-Tonträgern jetzt also 3 Beispiele, die unterschiedlicher nicht sein könnten!
Den Beginn macht der Tonträger der neuesten Formation von Front- und Bass-Mann Oliver Steger, der -seit 30 Jahren im Geschäft- vor allem seiner Arbeit als Teil des legendären Trio`s „ Cafe Drechsler“ geschuldet, schon wirklich hoch arriviert ist.
Olive Grove / der Olivenhain, nennt sich diese Formation und „R“ der Tonträger, auf dem vor Allem den Grooves, dem funkig/flockigem lässig/leichtem Sound gefrönt wird. Komposition Oliver Steger; Lukas Leitner am dazu perfekt passendem Fender Rhodes, Franziska Katzlinger Texte und Vocals ( bitte merken !!), und Raphael Keuschnig an den Drums.
CD Nr. Zwei ist der neueste Streich der Cellistin Asja Valcic, hier erstmals im Duo mit dem Bassisten Raphael Preuschl. Bass-Ukulele und Cello ??? Jawohl, das geht! Und wie! Velvet, der CD-Titel passt wunderbar.
Die dritte Neuvorstellung einer neuen Formation – hier sogar auf einem neuem Label, das in Italien beheimatet ist, bringt frei nach Monty Python etwas völlig anderes. Der Hoch-Energie-Bassist John Edwards trifft hier auf den Hoch-Energie-Trompeter, Saxophonist, Elektroniker und Vokalisten Gabriele Mitelli. Ruhender Pol des Ganzen ist der Drummer Mark Sanders.
Wir konnten das Trio vor wenigen Wochen beim Jazz and Wine of Peace Festival in Cormons live erleben! Wow.