Schallmooser Gespräche #44: Prostitution

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Nicht lustig! Nein, diese Sendung ist schwierig. Wenn man als Mann sagt, man habe was gegen die Ablehnung und Kriminalisierung von Prostitution, setzt man sich leicht dem Verdacht aus, man sei ihr regelmäßiger Kunde. Sagt man, man wolle die Prostitution zurückdrängen, klingt es ebenfalls so – schließlich ist Heuchelei eine Strategie der Verheimlichung. Und sagt man nichts dazu, ist man der genießende und schweigende Freier. So oder so, als Mann tut man sich schwer bei dem Thema. Auch deswegen, weil man natürlich bezüglich zumindest der Frauen-Prostitution (männliche Prostitution kommt in der Sendung nicht vor, das hätte alles nur noch mehr kompliziert) sowieso schwer etwas über die die Frauen-Perspektive sagen kann. So hat ‚Ce in dieser Sendung nicht viel Chancen, irgendwas einigermaßen Realitätsnahes zu sagen – und legt immer Musik auf, wenn er nimmer weiterweiß…

Rosi hingegen sieht die Prostitution prinzipiell als Gewaltakt an – der Verkauf der Intimität, des Fleisches also, liege immer nahe an der Vergewaltigung. Das sei etwas ganz anderes als die übliche Ausbeutung durch den Kapitalismus, denn es ginge viel tiefer. Und das träfe eben nicht nur die Frauen aus dem Menschenhandel, sondern auch die Nobelhuren, egal, was diese selbst erzählten.

Dennoch: Beide Stimmen haben das Problem, daß sie letztendlich wie Blinde von der Farbe reden, denn dieser Bereich der Welt ist immer noch mit einer Aura des Verdunkelns und Kaschierens umgeben – und so ist man halt auf seine Phantasie angewiesen. Darum geht es dann auch im zweiten Teil der Sendung: Um das Bild der Hure in der Gesellschaft und natürlich die dazupassenden Männerphantasien.

Und so kommt Rosi letztlich natürlich wieder einmal auf das Bundesheer zu reden…

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