Unter dem Titel “St. Georgen im Nationalsozialismus – Eine Geschichte von Tätern, Opfern und deren Umfeld” fand am 6. November 2022 ein Rundgang durch St. Georgen an der Gusen statt. Eine Veranstaltung im Rahmen des 6. Internationalen Menschenrechte Syomposium 2002.
In diesem Rundgang wurden einige ausgewählte historische Plätze des Ortes besucht, um deren Bedeutung während der NS-Zeit heute sichtbar zu machen. Dazu zählen die ehemalige SS-Siedlung mit der angrenzenden DESt–Verwaltung und Lehrlingsheim, der Außenbereich der ehem. Stollenanlage „Bergkristall“ samt Schleppbahn und der Ortskern und seine NS-Vergangenheit. Der Fokus der kollektiven Erinnerung wird oft auf Mauthausen gerichtet. Umso überraschter sind die Menschen von der Bedeutung St. Georgens in dieser Zeit.
Im zweiten Teil des Rundgangs geht es um den Umgang St. Georgens mit seiner Geschichte seit 1945. Nach 1945 gerieten die Ereignisse während der NS-Zeit weitgehend in Vergessenheit. Es wurde darüber nicht mehr viel gesprochen, wohl auch deshalb, weil sich manche Menschen in der Bevölkerung zu Mittätern machten – andere hingegen versuchten zu helfen.
Mag.a Julia Mayr und Bernhard Mühleder führten die Teilnehmer*innen durch den Ort.
Mit dem jährlichen Internationalen Menschenrechtesymposium rund um den 9. November möchte die „Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen“ der Ereignisse der Reichsprogromnacht gedenken und mit aktuellen Themen der Menschenrechte dort hinschauen, wo Unrecht heute geschieht. Das Sechstes Internationales Menschenrechtesymposium fand heuer vom 3.-6. November und am 9. November 2022 zum Themenschwerpunkt Verbot der Folter statt. Im Rahmen des Symposiums wurden zahlreiche Vorträge, Workshops, Rundgänge an belasteten Orten und Kulturprogramm zum Thema geboten.
Das Freie Radio Freistadt hat das Sechstes Internationale Menschenrechtesymposium begleitet.
Weiter Informationen zum Internationalen Menschenrechte Symposium der „Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen“:
https://menschenrechtesymposium.eu/