Im Dezember widmen wir uns der 12. Tradition, die lautet:
Anonymität ist die geistige Grundlage aller unserer Traditionen, die uns immer daran erinnern soll, unsere Prinzipen allem Persönlichen voranzustellen.
Im Zwölf Schritte Programm der Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde von AlkoholikerInnen teilen diesmal Anna und Gertrude ihre Gedanken und Erfahrungen zur 12. Tradition.
Die Zwölfte Tradition hebt deutlich hervor, wie wichtig es ist, „Prinzipien über Personen“ zu stellen. Dabei geht es in dieser Tradition insbesondere um die Bedeutung von Demut. Wenn wir diese Tradition in unserem persönlichen Leben anwenden, suchen wir verstärkt nach den grundlegenden geistigen Qualitäten, die wir mit anderen Menschen gemeinsam haben. Wir konzentrieren uns weniger auf charakterliche Unterschiede und persönliche Vorlieben. Wenn wir über unsere Vorlieben und Wünsche hinausschauen, vertrauen wir immer mehr in unsere Höhere Macht, die uns zu Lösungen führt, die wir nie in Betracht gezogen hätten.
In der Vergangenheit haben wir manchen Personen möglicherweise erlaubt, zu großen Einfluss auf unsere Entscheidungen zu nehmen. Die Ideen derer zu ignorieren, die wir nicht mochten, war vielleicht nicht immer förderlich. Auf der anderen Seite war es ebenso kurzsichtig, Ideen nur deshalb zu folgen, weil wir die Ideengeber mochten. Indem wir das Prinzip dieser Tradition anwenden, lernen wir, dass gute Ideen und Einsichten von jedem und jederzeit kommen können.
Wenn wir lernen das Persönliche aus Konflikten und Angelegenheiten rauszuhalten, können wir einen größeren Seelenfrieden finden. Indem wir den Willen einer Höheren Macht aufmerksam wahrnehmen, öffnen wir uns einer höheren Stufe der Gelassenheit und der persönlichen Erfüllung.