Mit den Bemühungen, den globalen Klimawandel abzufedern, ist auch die gegenwärtige Ausprägung von Baukultur in Frage gestellt. Der ungezügelte Ressourcenverbrauch zur Herstellung kurzlebiger Bauten wird uns bereits in naher Zukunft teuer zu stehen kommen. Die erfolgsversprechende Lösungsstrategie für diese Problemstellung scheint in technischen Innovationen bis hin zu „Smart Buildings“ zu liegen. Die Zukunft scheint Gebäuden zu gehören, die mit hochkomplexen technischen Systemen ausgestattet sind. Dabei wird aber durch mangelnde Technikfolgenabschätzung übersehen, dass gerade technische Innovationen den Ressourcenverbrauch in Summe steigern können. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das sogenannte Jevons-Paradoxon formuliert, wonach technische Innovationen, die eine effizientere Nutzung von Ressourcen erlauben, in weiterer Folge zu einer erhöhten Nutzung dieser Ressourcen führen, anstatt den Verbrauch zu senken. Dieses Paradoxon wird auch als Rebound-Effekt bezeichnet. So üben sich die Gesellschaften der entwickelten Welt seit den Ölpreiskrisen der 1970er Jahre im Energiesparen und steigern dennoch Jahr für Jahr Ihren Verbrauch.
Wenn also Innovation in Verbindung mit mangelnder Technikfolgenabschätzung keinen erfolgsversprechenden Lösungsansatz darstellt, kann sich gezielte Exnovationen, in Form von Reimplementierungen historisch bewährter Technologien, deren langfristige Folgen als realer Befund vorliegen, als erfolgreich erweisen.
William Stanley Jevons, The Coal Question, Macmillan and Co., London 1865.
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