Gleichstellung als Schlüssel gegen Gewalt

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Gewalt durch Institutionen

Frauenberatungsstellen und Gewaltschutzeinrichtungen berichten über Angebote und Herausforderungen angesichts geringer Budgetmittel durch das Land OÖ.

Am 10. Dezember ist die Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen zu Ende gegangen. Zahlreiche Veranstaltungen auch in Linz haben darauf aufmerksam gemacht, dass Gewalt ein gesamtgesellschaftliches Thema ist. Ein Thema, das nur gemeinsam zu lösen ist.

Ein Thema, das Aufmerksamkeit braucht – nicht nur in den 16 Tagen gegen Gewalt – und vor allem Geld. Genau das kann für Frauenberatungsstellen zum Problem werden. Letzte Woche wurde das Landesbudget beschlossen.  Dieses sieht für Frauenberatungsstellen eine minimale Budgeterhöhung von 1000€ vor. Auch das restliche Budget wird 2023 anders verteilt als zuvor. Nämlich nach dem Bevölkerungsschlüssel – das Budget richtet sich danach, wie viele Menschen rund um Beratungsstellen wohnen. Das bedeutet, dass Frauenberatungsstellen in ländlicheren Gegenden mit weniger Budget auskommen müssen.

Das widerspricht dem Bekenntnis vieler Politiker*innen, dass Gewaltschutz wichtig sei. Und es widerspricht dem Umstand, dass Gewaltschutzeinrichtungen und Beratungsstellen von steigenden Anfragen und Klient*innen-Zahlen sprechen.

Im heutigen FROzine hören Sie Stellungnahmen der SPÖ-Landesfrauenabgeordneten Renate Heitz sowie Grete Rackl, Geschäftsführerin vom Frauenhaus Linz. Sie haben am 13. Dezember zu einer Pressekonferenz geladen.

Renate Heitz hat schon zu Beginn der Pressekonferenz klargemacht, dass Gewalt an Frauen nur mit genügend Geld verhindert werden kann. Sie kritisiert das beschlossene Budget für Oberösterreich.

Betont wurde bei der Pressekonferenz die Wichtigkeit von Öffentlichkeitsarbeit. Eine Aktion, die während der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen stattgefunden hat, war, dass sich 28 in weiß gekleidete Menschen an der Nibelungenbrücke in Linz aufgestellt haben. Sie waren ein Gedenken an die 28 Frauen, die 2022 in Österreich ermordet worden sind. (s. Titelfoto)

Grete Rackl gibt auch einen Überblick über die derzeitige Situation der Frauenhäuser in Oberösterreich. Ausgelastet waren sie heuer oft.

Zum Beitrag: Wenig Budget für Gewaltprävention

 

Ein strukturelles Problem

“Der beste Hebel gegen Gewalt ist die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern.” (Frauenstadträtin Eva Schobesberger)

“Gewalt an Frauen ist ein Männerthema, um das sich Männer kümmern müssen.” (Eva Schuh, Gewaltschutzzentrum OÖ)

In einer Pressekonferenz des Linzer Frauenressorts haben das Frauenhaus Linz, das Gewaltschutzzentrum OÖ und das Autonome Frauenzentrum informieren über Angebote und Herausforderungen ihrer Arbeit informiert. Sie sind sich einig: Gewalt ist ein strukturelles Problem, der Schlüssel dagegen ist Gleichstellung. Ungleichheiten sind vor allem im Kontext der Corona-Pandemie sichtbar geworden oder gar verstärkt worden. Informiert wird auch über die Täterberatung, die seit Herbst 2021 verpflichtend ist.

Zu hören sind: Eva Schobesberger (Frauenstadträtin), Grete Rackl (Frauenhaus Linz), Margit Schönbauer (Autonomes Frauenzentrum), Eva Schuh (Gewaltschutzzentrum OÖ), Brigitta Schmidsberger (Personaldirektorin der Stadt Linz)

Links und Nummern:

 

Beiträge und Sendungsgestaltung: Aylin Yilmaz, Marina Wetzlmaier

Musik: William Ross Chernoff’s Nomads – In Shadows (cc by 4.0)

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