Ausstellungen und Kuratierungen im Lentos

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Exklusivgespräch mit der künstlerischen Leiterin des Lentos Kunstmuseum Hemma Schmutz. Wir hören über Hintergründe der Sammlung, die Auswahl an Künstlerinnen und darüber, wie am Kunstkanon mit Ausstellungen mitgeschrieben wird.

 

Vorab sei einmal auf die Ausstellung zu Jean Egger hingewiesen: sie wird schon am 17. Jänner 2023 eröffnet wird.

Im Mit­tel­punkt von Ani­ta Witeks künst­le­ri­schem Werk ste­hen unse­re Seh­ge­wohn­hei­ten sowie der Wahr­heits­ge­halt mas­sen­me­dia­ler Bil­der und Tex­te, die sie aus­ge­hend vom Medi­um Foto­gra­fie hin­ter­fragt. Dabei inter­es­siert sich die Künst­le­rin für jene Inhal­te, die Foto­gra­fien abseits ihrer pri­mä­ren Sujets fest­hal­ten und die sie als Mate­ri­al für ihre Col­la­gen nutzt: Räu­me etwa, in denen die foto­gra­fier­ten Sze­nen spie­len, oder künst­le­ri­sche Ver­fah­ren, die Fotograf*innen anwen­den, um zu ihren Bil­dern zu gelan­gen. Ihre Arbei­ten legen die ver­steck­ten ästhe­ti­schen und ideo­lo­gi­schen Gehal­te der ver­wen­de­ten Vor­la­gen offen und machen die­se zum Gegen­stand eigen­stän­di­ger asso­zia­ti­ver Bildgeschichten.

Das Lentos prä­sen­tiert Ani­ta Witeks jüngs­te Arbei­ten, die unter dem Ein­fluss der Pan­de­mie und der damit aus­ge­lös­ten gesell­schaft­li­chen Umbruch­stim­mung ent­stan­den sind. Dafür arbei­te­te sie mit Bil­dern aus his­to­ri­schen Maga­zi­nen, die in der Ver­gan­gen­heit von mög­li­chen Zukunfts­vi­sio­nen erzähl­ten. Aus Begrif­fen, die dem Zeit­geist geschul­det sind und die sich aus Recher­chen in Sozia­len Medi­en spei­sen – ​The Moti­va­tio­nal Spea­ker“, ​Nano­bot“, ​Resi­li­enz“, ​Astral­rei­sen“ – ent­wi­ckelt sie Werk­ti­tel, die der Gegen­wart ent­sprin­gen. Die­se sind jedoch kei­ne blo­ßen Beschrei­bun­gen, son­dern stel­len für Witek poten­zi­el­le Ein­grif­fe in das Bild dar, wodurch sich die Inhal­te und ​Wahr­hei­ten“ des Ori­gi­nal­bil­des mit fik­ti­ven Erzäh­lun­gen ver­bin­den. Neben Foto­gra­fien zeigt Ani­ta Witek eine raum­grei­fen­de Instal­la­ti­on, in der sie die Besucher*innen ein­lädt, sich anhand zwei­er Por­ta­le auf ​Unvor­her­seh­ba­re Ereig­nis­se“ einzulassen.

Beim Besuch von Radio FRO ging es aber auch um Hintergründe, den Arbeitsalltag im Museum in Krisenzeiten und den Ausblick auf die kommenden Ausstellungen.

 

 

Fotocredit: Lentos Kunstmuseum Linz

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