Bei einer Veranstaltung in Wien wurde von der tschechischen Regierung dem AKW Betreiber versucht die geplanten Reaktorblöcke 3 und 4 der österreichischen Bevölkerung schmackhaft zu machen. Mit wenig Erfolg.
Am 30. Mai hielt das tschechische Umweltministerium zum geplanten Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerks Temelin eine «öffentliche Diskussion» in Wien ab. Das Prager Umweltministerium ist die für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) rund um den geplanten Ausbau zuständige Behörde. In Temelin werden jetzt zwei Atomreaktoren betrieben, ein dritter und ein vierter sind in Planung. Laut dem Fahrplan der tschechischen Regierung sollen die Projektbewerber bis 2. Juli 2012 ihre offiziellen Angebote vorlegen. Der zu zwei Drittel staatliche Stromkonzern CEZ sucht noch Partner. Ein russischer, ein französischer und ein amerikanischer Atomkonzern sind im Rennen. Mit der Entscheidung und der Unterzeichnung eines Vertrags über den Bau der neuen Blöcke wird bis 2013 gerechnet, mit Fertigstellung 2025. Wo der Atommüll «endgelagert» werden soll ist total unklar.
Wir bringen Aufnahmen aus der «Informationsveranstaltung» (bevor das Aufnehmen verboten wurde) und zwei Interviews aufgenommen nach der Veranstaltung eines mit Florian einem Mitarbeiter von Nationalratsabgeordneter Christiane Brunner von den Grünen und eines mit Reinhard Uhrig von Global 2000.
Mit der Veröffentlichung des UVP-Gutachtens Anfang März wurde die letzte Phase des grenzüberschreitenden UVP-Verfahrens eingeleitet. Das Gutachten empfiehlt den Ausbau. Tschechische und österreichische AKW-Gegner kritisierten dies heftig. Als nächxster Verfahrensschritt soll es eine öffentliche Erörterung in Tschechien geben.