Schallmooser Gespräche #45: Das geschriebene Wort

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Schallmooser Gespräche
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«Ich glaub, das wird deine Sendung» meinte Rosi vor Aufnahmebeginn. Und irgendwie war es dann auch so, die meiste Zeit redet ‘Ce ohne Punkt und Beistrich. Das gehört natürlich genau zu der Sendung, denn Punkt und Beistrich gibt es bekanntlich nur in der Verschriftlichung.

Gesprochene Worte also über schriftliche: Es geht um das nackte Wort in Zeitungen, Büchern, auf Flugblättern… Denn das Geschriebene ist nicht einfach das Notierte des Gesprochenen – die Schrift legt fest, friert das Wort ein, normiert es neu, wird zur eigenen Sprache. Das geschriebene Wort ist aber oftmals auch etwas Heiliges, schriftliche Zeichen sind oft mythologisch aufgeladen, haben vielfach auch etwas Autoritäres, Unwidersprechbares – was wiederum Widerstand hervorruft: «Lügen wie gedruckt» ist nicht umsonst ein geflügeltes Wort…

Über all das läßt sich der Mann im radioaktiven Duo weitschweifig aus, nur hie und da gelingt es Rosi die Sendung in andere Bahnen zu lenken. Aber ‘Ce verspricht hoch und heilig: Die nächste Sendung gehört der weiblichen Hälfte des gemischten Doppels hinter dem Mikrophon. Vielleicht ist dann auch wieder mehr Platz für Musik…

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