„Victim blaming“: Ein Plädoyer (Teil 1)

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„Victim blaming“: Ein Plädoyer.

Victim blaming, die „Täter-Opfer-Umkehr oder Schuldumkehr … ist die Beschreibung für ein Vorgehen, das die Schuld des Täters für eine Straftat dem Opfer zuschreiben soll.“ (wikipedia)

Victim blaming: Totschweigen oder analysieren?

Einleitung: Habe vor zwei Jahren mit diesem Podcast begonnen, mit einer Serie über „Die Familie …“ etc.; einer der Ausgangspunkte damals war die Forderung nach einer öffentlichen Ächtung dieses „victim blaming“, vorgebracht in einem Interview mit einer Schauspielerin anlässlich einer Filmkritik. Möchte das Thema wieder aufgreifen und vertiefen, aus dem aktuellen Anlass einer sehr aufschlussreichen Gerichtsverhandlung in Salzburg; Einzelheiten kommen später.

Frage: Was müsste sich auf gesellschaftlicher Ebene ändern? Antwort: Die Art und Weise, wie über Gewalt an Frauen be- und gerichtet wird … Es ist unfassbar, dass sich eine Zeitung traut, das Zitat eines Mannes abzudrucken: ‘Hätte sie mich die Kinder sehen lassen, hätte ich sie auch nicht umgebracht.’ Es rechtfertigt doch sonst nichts einen Mord, und so etwas schon? … Wenn in den Medien von einem ‘Eifersuchtsdrama’ oder einer ‘Familientragödie’ die Rede ist, wird damit der Frau zumindest die Mitschuld zugeschrieben. Meistens wird Gewalt an Frauen totgeschwiegen.“ (Kurier 25.11.2019, Interview Franziska Weisz)

Nun, wenn von einer „Familientragödie“ oder einem „Eifersuchtsdrama“ berichtet wird, dann ist damit dem Opfer keineswegs automatisch eine Mitschuld angelastet; da wird eben der Ort – die Familie – oder ein Motiv – Eifersucht – benannt. Eine kleine Definition von Tragödie“ besagt übrigens, die Tragödie „entwickelt ihre Handlung aus innerer Notwendigkeit bis zum Umschlag in die Katastrophe.“ (https://www.lernhelfer.de/) Soll heißen, ursprünglich achtbare, sittlich anerkannte Motive entfalten ihre immanenten Dynamiken, bis zum „Umschlag in die Katastrophe“; und das kann man als Beschreibung schon mal stehen lassen, als Ausgangslage. Schließlich gründet niemand eine Familie mit der Perspektive, sie in der Katastrophe, in Mord und Totschlag, enden lassen zu wollen. Da „schlägt“ offenbar etwas „um“.

Die Vorwürfe im Interview sind nicht konsistent: Von „Totschweigen der Gewalt an Frauen kann doch keine Rede sein; das ist Teil der ständigen Berichterstattung. Zumindest die spektakulären Fälle mit tödlichem Ausgang; es mag sein, dass die täglichen Prügel und die allfällige Wegweisung und die Flucht ins Frauenhaus nur mehr in der Statistik auftauchen, aber unbekannt ist das nicht. Vielleicht besteht da die Vorstellung, mit einer gekonnten Berichterstattung wäre schon ein Ende dieser Gewalt eingeleitet; aber wie sollte denn die Berichterstattung über ein Phänomen – in dem Fall: Gewalt bis Mord und Totschlag im Zusammenhang von Familie und Beziehung – das Phänomen gleich aus der Welt schaffen können? Kann nicht gehen.

Weiter wird verlangt, das Geständnis des Täters totzuschweigen, weil dies Geständnis („Hätte sie mich die Kinder sehen lassen!“) eine Rechtfertigung darstellt. Sicher, aus der Sicht des Täters ist das so, der gibt sich als Fanatiker der Familie zu erkennen, er beruft sich auf den allgemein anerkannten Wert „Familie“, und wirft der Frau die Zerstörung der Familie vor. Und da misstraut die Interviewte ihrer eigenen Absage – dass „doch nichts einen Mord rechtfertigt“ –, dieser Absage traut sie selber nicht wirklich, sonst müsste sie sich nicht für das Verschweigen einsetzen. Sie hat den Verdacht, dass der Täter Verständnis finden könnte, und will dem begegnen – aber ohne sich wirklich dagegen zu stellen! Die kulturell bedingte und geschätzte Vergötzung der Familie ist unterstellt, und die Vorstellung, dass die Kinder die „seinen“ sind, und ihm der Zugriff nicht verweigert werden darf, was im Zug von Trennungen schon vorkommt – diese Vorstellung kommt doch nicht aus der Berichterstattung, sondern aus dem Stellenwert der Familie. Die Frage wäre also, wofür stehen da „Familie“ und „Kinder“? Mit welcher Bedeutung sind Frau und Kinder aufgeladen?

Einmal wird sich beschwert, dass Gewalt an Frauen angeblich totgeschwiegen wird, dann soll über das immerhin vom Täter persönlich geäußerte Motiv gezielt geschwiegen werden? Dass für den Täter die Frau die Schuldige ist, die „es“ verdient hat, das ist der Normalfall dieser Varianten von Selbstjustiz, und wenn der Täter mit dieser Schuldzuweisung womöglich auf Verständnis trifft – dann wäre wohl eine Kritik an diesen Geisteshaltungen fällig, und dem geht die Forderung nach „verschweigen“ aus dem Weg!

In diesem Sinn: Gegen das Totschweigen! Gegen das Tabu! Solche Informationen sind praktisch relevant, denn diese Drohungen, die normalerweise zum Psychoterror vor der Tat gehören, die sind sehr ernst zu nehmen. Wichtiger: Diese „Rechtfertigung“ ist keine nachgeschobene Ausrede für einen Mord aus ganz anderen Gründen, sie benennt das Motiv des Täters, und damit den praktisch wirksamen Grund der Tat. Das „blaming“ ist die Antwort auf die Frage nach dem „Warum“; dadurch erfährt man mehr über die Motive der Täter – ist gleich über die Gründe der Taten –, als durch manche fachpsychologische Begutachtung. Dazu ein Beispiel:

Das Motiv: Der Durst nach Gerechtigkeit

Aus einem Interview mit dem anerkannten, vielbeschäftigten Psychiater und Gerichtsgutachter Reinhard Haller im „profil“ Nr. 17/2021, der hat einige dieser Täter ausführlich erforscht, und folgendes herausgefunden:

Oft wird dieser Typ nach der Tat von einem Hochgefühl dominiert, dass jetzt wieder endlich die ausgleichende Gerechtigkeit hergestellt wurde. Bei der Begutachtung beklagen sich manche dieses Typus über ihre Frauen in einer Art und Weise, als ob die sie töten hätten wollen. Für dieses Gefühl der Wiederherstellung ihres Selbstwerts nehmen diese Täter viel in Kauf – Jahre im Gefängnis, in manchen Ländern sogar die Todesstrafe. … Bei Rache spielt vieles mit: Frustration, Hass, Neid, ein angegriffener Selbstwert, eine unheilbare Gekränktheit, die sich zu einer Verbitterungsstörung verhärten kann. Hinzu kommt das Gefühl, dass der Rächer sich immer als Opfer fühlt, sein Gerechtigkeitsgefühl verletzt sieht und es so wiederherzustellen glaubt. … die Achillesferse des Narzissten ist die Kränkung. Eine Trennung empfindet er als Attacke auf seinen Selbstwert.“

Diese Referierung der Täters vorwiegend in einer Art von Konjunktiv scheut sich, dieses unübersehbare „victim blaming“, die entdeckten Motive seriös zur Kenntnis und damit ernst zu nehmen: Rache ist doch tatsächlich die Herstellung der „ausgleichenden Gerechtigkeit“, nicht als ordentliche staatliche Verfolgung und Bestrafung, sondern als individuelle Vergeltung eines selbst erlittenen „Unrechts“! Vergeltung wofür, das fragt sich? Weil die Frau den Täter quasi hätte vernichten wollen, erfährt der Psychiater vom Täter! Natürlich wollte sie ihn nicht physisch töten, sondern moralisch; sie hat ihn zerstören wollen, indem sie seinen „Selbstwert“ – nach „Rache“ ist „Selbstwert“ hier das nächste relevante Stichwort, das ist übrigens die psychologisierte Variante von „Ehre“ – seinen Selbstwert „attackiert“, durch die „Trennung“. Worum geht es – die Frage, die Haller nicht ordentlich stellt. Daher zur Verdeutlichung dieses „Selbstwerts“ und des Bedürfnisses nach Gerechtigkeit ein Interview aus einem ganz anderen Zusammenhang, nämlich mit Mr. Corey Taylor, Sänger und Frontmann der Band Slipknot; Thema war damals sein neues Album:

Es geht tatsächlich mehr um meine letzte Beziehung … Aber diese Beziehung war extrem giftig – für alle Beteiligten. Es hat lange gedauert, bis ich mich daraus lösen konnte. Und als ich draußen war, sind die Depressionen eskaliert. Ich fühlte ich mich verloren, wusste nicht mehr, wer ich als Person, als Vater, als Mann war. Ich wollte den Hass, den ich aufgrund dieser Beziehung entwickelt hatte, loslassen, denn an der Wut festzuhalten, verletzt dich nur selbst. Aber das konnte ich nicht, bis ich anfing, die Songs für dieses Album zu schreiben und die Wut da hinein zu legen.“ (Kurier 15.2.2020)

Es liest sich, als wäre Taylor nicht sehr weit weg von der „Beziehungstat“ gewesen – bis er dann ein neues Album geschrieben hat; well done, Mr. Taylor! In dieser Erläuterung kommt allerdings schon eine hochgradige Absurdität in Sachen „gekränkter Selbstwert“ zur Vorführung: Er wusste nicht mehr, wer er 1. als Person, 2. als Vater und 3. als Mann war. Man könnte da leicht ironisch weitermachen, und daran erinnern, dass sich an seinen persönlichen Daten nichts geändert hat, da hätte er nur in seinem Pass nachschauen müssen. Auch die Fähigkeiten, Kompetenzen, Interessen, Bedürfnisse von Mr. Taylor dürften nach wie vor gegeben gewesen sein – als Mitglied von Slipknot usw. Ein ihm wichtiges Bedürfnis ist offenbar krachend gescheitert – die Beziehung war „giftig“, er konnte sich lange nicht lösen. Taylor interpretiert das nun so, dass nicht etwas, sondern dass er als Person, als Vater und als Mann insgesamt und überhaupt gescheitert ist; und er interpretiert das nicht nur, quasi als distanzierter Theoretiker seiner Befindlichkeit – er erlebt das, es ergreift ihn, es übermannt ihn und macht ihn fertig: Er wusste nicht mehr, wer er war. Was er bisher über sich und von sich, nämlich als erfolgreiche Person, als erfolgreicher Vater und Mann geglaubt und gelebt hatte, ist zerstört. Sein „Ego“ ist implodiert, seine bisherige Selbstdefinition fällt ihm brutal auf den Kopf. Das wirft er seiner „Ex“ vor, als den „Hass“, den er da entwickelt hat; dann schreibt er aber ein neues Album.

Dem kann man im Rückblick entnehmen, worin die herausragende Leistung der Beziehung bzw. seiner „Ex“ bestanden hat, nämlich durch ihre Bewunderung und Liebe dieses ominöse Selbstwertgefühl zu erzeugen oder zu bestätigen. Die Ex hätte ihm das erhabene Gefühl zu vermitteln gehabt, er sei immerhin einer, der das Wichtigste im Leben geschafft hat, er hat es zu Weib und Kind gebracht – und diese seine Errungenschaften und Meriten, an denen erfreute er sich nicht einfach, die haben vielmehr vor allem seine persönliche Großartigkeit, sein Charisma, sein „gewisses Etwas“ widerzuspiegeln. Sobald dieser Spiegel in Gestalt der bisherigen Partnerin verschwindet, womöglich noch unter Vorwürfen, ist die eigene dadurch beglaubigte Großartigkeit, ist der „Selbstwert“ im Arsch. Und dieses ihr Elend, das übrigens glaubhaft erlebte seelische Leid, das werfen diejenigen Täter, mit denen der Psychiater Haller gesprochen hat, der jeweiligen „Ex“ vor, als deren Intention nämlich, als deren verwerfliche, böse Absicht – Täter reden und handeln, referiert Haller, „als ob die [gemeint sind die Opfer] sie töten hätten wollen“. Das wollten sie sich nicht bieten lassen.

Die Einordnung des Psychiaters geht dem eben nicht nach, sie ignoriert vor allem den Grund der konstatierten Zufriedenheit der Täter mit sich selbst, nämlich die Befriedigung von deren Trieb nach Gerechtigkeit. Seine Redeweise von der unheilbaren Gekränktheit, die sich zu einer Verbitterungsstörung verhärtet“, nimmt die Auskünfte nicht als Geständnisse eines intakten moralischen Willens. Diese verbotene und verpönte Herstellung von Gerechtigkeit wird als Resultat einer psychischen Störung abgebucht, als Krankheit, quasi als eine FehlFunktion der Täter-Psyche. Dagegen eine Erinnerung an eine altehrwürdige Stellungnahme, die festhält, dass das Gewissen in sich sehr widersprüchliche Kriterien beherbergt, so dass das individuelle Rechtsbewusstsein noch bei jeder Sauerei wenigstens mit sich im Reinen ist:

Das Selbstbewußtsein in der Eitelkeit aller sonst geltenden Bestimmungen und in der reinen Innerlichkeit des Willens ist ebensosehr die Möglichkeit, das an und für sich Allgemeine, als die Willkür, die eigene Besonderheit über das Allgemeine zum Prinzipe zu machen und sie durch Handeln zu realisieren – böse zu sein. Das Gewissen ist als formelle Subjektivität schlechthin dies, auf dem Sprunge zu sein, ins Böse umzuschlagen; an der für sich seienden, für sich wissenden und beschließenden Gewißheit seiner selbst haben beide, die Moralität und das Böse, ihre gemeinschaftliche Wurzel.“ (Hegel, Rechtsphilosophie)

Wenn der Täter seine Vorstellungen von Gerechtigkeit über das geltende Recht (das „an und für sich Allgemeine“) stellt und „böse“ handelt, dann verarbeitet der Psychiater dieses „Umschlagen“ der Moralität ins „Böse“ nicht als unerwünschte und verbotene Betätigung des Willens, sondern gleich als Störung des ordentlichen psychischen Betriebs, als Defekt eines normal funktionierenden Willens.

Die Alternative zum „victim blaming“: Mother blaming?

Dann geht es mit dem nächsten Dogma der Psychologie weiter: Weil doch die Menschheit sowieso von allerlei Motiven und Beweggründen angetrieben wird, von denen die handelnden Subjekte höchstens teilweise eine Ahnung haben, braucht es die Fachleute, die in die Psyche hinabsteigen und „hinter“ allem und jedem die „eigentlichen“ Antriebe aufdecken. Das gilt speziell für Verrücktheiten der disparatesten Art, einschließlich Mord und Totschlag, diese Verirrungen müssen quasi „außerhalb“ einer halbwegs erwachsenen Mentalität ihren Ursprung haben, jedenfalls außerhalb der Willensbildung im Rahmen eines halbwegs gesetzten, gestandenen Denkens und Wollens, einer halbwegs „normalen“ Auffassung vom Leben. Gedankengebäude wie die von den Tätern erzählten können – so das Dogma – jedenfalls nicht ursächlich in den Arten und Weisen fundiert sein, in denen vernunftbegabte Wesen ihre lebensgeschichtliche Anpassung mitten in Kapitalismus und Demokratie und Familie praktisch betreiben, und eben nicht darin, wie sie sich das alles auch geistig zurechtlegen: Was sie „vom Leben“ insgesamt und von ihren Mitmenschen und der Familie speziell erwarten, wie sie ihre Leistungen mit ihren Wünschen und Ansprüchen kombinieren und organisieren, was sie sich als ihre wohlerworbenen Rechte zurechtlegen, vielleicht auch schwer einbilden, wie sie in der Folge mit Enttäuschungen und Niederlagen umgehen, wie sie sich manchmal radikalisieren und zum „Wutbürger“ weiterentwickeln oder in der Depression versinken … Das alles – ein willentlicher und bewusster Bezug auf die Umgebung, auf die Familie – das kann es nicht sein, und in Anwendung dieses psychologischen „Grundsatzes“ nähert sich der Fachmann der Psychiatrie dem Beziehungstäter und geht entschlossen weg, weg vom Thema nämlich, und ab in die Kindheit, zum „blaming“ der Mutter! Weiter im „profil“ Interview:

profil: Oft sind Trennungen der Ausschlag. Können Männer damit weniger gut umgehen? Haller: Tatsächlich bin ich der Meinung, dass Männer dadurch weitaus kränkbarer sind als Frauen. Sie haben oft nicht gelernt, mit Liebesentzug oder sexueller Verweigerung umzugehen. … Mütterliche, also die gegengeschlechtliche Liebe birgt für Söhne auch eine libidinöse Übertragung. Wenn man zu viel davon bekommt, fördert das den Narzissmus, aber auch wenn es zu wenig ist. Dieser Mangel an emotionaler Muttermilch kränkt Männer und macht sie panisch.“ (profil“ Nr. 17/2021)

Falls Mütter jetzt panisch werden, und sich erkundigen möchten, über das genau richtige Maß an „emotionaler Muttermilch“, denn nicht zu viel und nicht zu wenig darf es sein, damit Sohnemann sich später nicht danebenbenimmt – dann haben die Mütter Pech. Der Psychiater kennt das richtige Maß auch nicht; er tut bloß so, aber erst im Nachhinein. Wenn Sohnemann zehn oder zwanzig Jahre später die „Ex“ umbringt, dann ist dem Gutachter der Fall sonnenklar: Muttchen hat es damals vergeigt, aber gründlich! Sie hat die „libidinöse Übertragung“ auf Basis der „gegengeschlechtlichen“ Mutterliebe, von der beide nichts wissen, es sei denn, Mutter hat Psychologie studiert – die hat sie schlecht gemanagt; sie hat ihn nie trainiert, mit „Liebesentzug oder sexueller Verweigerung“ umzugehen, um ihn für seinen weiteren Lebensweg zu stabilisieren. Vom psychoanalytischen Geschwurbel abgesehen, bringt der Fachmann hier nur die volkstümliche Weisheit – „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ – zum Vortrag. Nicht stimmig, denn immerhin hat er seinerzeit die Frau Mama davonkommen lassen, die Trennung von ihr hat er schon hingekriegt. Sogar wenn die gegengeschlechtliche Mutterliebe sich als zu viel oder zu wenig herausstellt, etliche Jahre später …

Zusatz: Ob Männer mit Trennungen weniger gut umgehen können, wie die Frage formuliert, das sei mal dahingestellt; eines ist Faktum: Die Familientragödie, die Beziehungstat, die Trennungstötung, der Femizid ist eindeutig männlich. Kommt zwar umgekehrt auch vor, aber ganz selten; darauf möchte ich in einem späteren Beitrag zurückkommen.

Nochmal die These: Gegen die Tabuisierung des „victim blaming“! Die Rechtfertigung benennt das Motiv des Täters, und damit den praktisch wirksamen Grund der Tat. Das „blaming“ ist die Antwort auf die Frage nach dem „Warum“.

Soweit der erste Teil von „victim blaming“; Teil zwei beruht auf einem etwas anders akzentuierten psychologischen Zugang, der stammt von Heidi Kastner in dem Buch „Tatort Trennung“, an dem entlang ich weiter diskutieren möchte: Das Selbstwertgefühl – ganz normale Psychos bei der Selbstoptimierung!
Teil drei befasst sich mit einem Mordprozess in Salzburg, im Jänner: Ein Lehrstück in Sachen „victim blaming“ – analysieren statt totschweigen!

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