Wer spricht im Museum? In kulturellen Institutionen kommen meist weiße Stimmen und Positionen zu Wort. Auf dieses Problem ist das Stadtmuseum Nordico gestoßen, als die aktuelle Ausstellung “What the Fem*?” kuratiert worden ist. Die Ausstellung soll eine Geschichte des Feminismus in Linz erzählen. In der Vorbereitung wurde aber klar, dass es nicht reicht eine neutrale Museumsstimme einzunehmen, denn diese geht vor allem von der weißen Mittelschichtsfeminist*in aus und blendet andere Perspektiven aus. Verschiedene feministische Initiativen aus Linz wurden daher eingeladen mitzugestalten. Einige Ausstellungswände werden nun abwechselnd von fünf Arbeitskreisen befüllt. Eine Ausstellung “under de/construction”.
Der Verein JAAPO – eine Interessensvertretung für Women of Color – ist Teil des Arbeitskreises „Black, Queer & Trans Radical Feminism – Decolonising the Nordico“. Marina Wetzlmaier hat sich mit den Aktivistinnen Chrislane Barros Bomfim da Silva und Renette Osako zu einem kritischen Rundgang durchs Nordico getroffen. Sie sprechen über ihre Kritik am “weißen Feminismus”, den kolonialen Charakter von Museen generell, darüber, dass Schwarzen Künstler*innen weniger Aufmerksamkeit zukommt, und was es braucht, um die Perspektiven Schwarzer Frauen in Ausstellungen gebührend abzubilden.