Wer spricht über Feminismus?

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Perspektiven Schwarzer Frauen im Museum — ein kritischer Rundgang durchs Nordico. | Catcalls of Linz gewinnen Frauenpreis der Stadt Linz.

Decolonising the Nordico

Wer spricht im Museum? In kulturellen Institutionen kommen meist weiße Stimmen und Positionen zu Wort. Auf dieses Problem ist das Stadtmuseum Nordico gestoßen, als die aktuelle Ausstellung “What the Fem*?” kuratiert worden ist. Die Ausstellung soll eine Geschichte des Feminismus in Linz erzählen. In der Vorbereitung wurde aber klar, dass es nicht reicht eine neutrale Museumsstimme einzunehmen, denn diese geht vor allem von der weißen Mittelschichtsfeminist*in aus und blendet andere Perspektiven aus. Verschiedene feministische Initiativen aus Linz wurden daher eingeladen mitzugestalten. Einige Ausstellungswände werden nun abwechselnd von fünf Arbeitskreisen befüllt. Eine Ausstellung “under de/construction”.

Der Verein JAAPO – eine Interessensvertretung für Women of Color – ist Teil des Arbeitskreises „Black, Queer & Trans Radical Feminism – Decolonising the Nordico“. Marina Wetzlmaier hat sich mit den Aktivistinnen Chrislane Barros Bomfim da Silva und Renette Osako zu einem kritischen Rundgang durchs Nordico getroffen. Sie sprechen über ihre Kritik am “weißen Feminismus”, den kolonialen Charakter von Museen generell, darüber, dass Schwarzen Künstler*innen weniger Aufmerksamkeit zukommt, und was es braucht, um die Perspektiven Schwarzer Frauen in Ausstellungen gebührend abzubilden.

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Catcalls of Linz gewinnen Frauenpreis

Der Linzer Frauenpreis wird seit 2012 verliehen und würdigt frauenpolitisches Engagement. Preisträgerin dieses Jahr ist die Initiative Catcalls of Linz. Das ist ein aktivistischer Instagram Account, auf dem Catcalls gesammelt und veröffentlicht werden.

Catcalls sind unangemessene, sexistische Rufe, die von meist fremden Männern auf offener Straße Frauen hinterhergerufen werden. Es sind keine Komplimente. Es sind erniedrigende, angstmachende Worte, die traumatisieren können.

Diese Sprüche werden von Menschen an den Account gesendet, meist auch mit der Info, wo der Vorfall stattgefunden hat. An diesem Ort wird der Spruch dann mit Kreide auf den Boden geschrieben. 2023 haben 23 Initiativen eingereicht und Catcalls of Linz ist einstimmig als Siegerin gekürt worden. Bei einer Pressekonferenz hat Frauenstadträtin Eva Schobesberger, gemeinsam mit den Betreiber*innen des Accounts das Projekt vorgestellt. Wie relevant so ein ankreiden von herabwürdigenden Sprüchen immer noch ist, wird bewusst, als die Aktivist*innen nur mit Vornamen vorgestellt wurden. Schobesberger erklärt, dass es in der Vergangenheit zu Hassnachrichten und Online Belästigung gekommen ist, und diese Anonymität davor schützen soll. Ein Beitrag von Aylin Yilmaz.

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