oder Rossberg, Orla, Hul: Ortsnamen im Werk Adalbert Stifters im Rahmen der Tagung „Onomastik: Bestandsaufnahmen und Zukunftsperspektiven“ und ein Ausschnitt von der Veranstaltung mit Ilja Trojanow.
Auf der Suche…
Karl Hohensinner richtet seinen Blick aus der Perspektive der sprachwissenschaftlichen Namenforschung auf Stifters Werk und stellt eine Reihe von Fragen: Welche Ortsnamen sind zeitgenössisch üblich? Waren diese für die Leserschaft erkennbar und einer Gegend zuordenbar? Welche Namen sind Verfremdungen real existierender Namen? Welches Wortmaterial wurde von Stifter zur Bildung exotisch wirkender Namen herangezogen? Hat Stifter vielleicht bei Kutschenfahrten Wörter und Namenteile aufgesammelt, um daraus literarische Toponyme zu bilden? Lässt sich Stifters Erzählung „Das Heidedorf“ mit der gleichnamigen Zeichnung in einen beweiskräftigen Zusammenhang bringen? Was konnte Stifter über die historische Toponymie Südböhmens zu seiner Zeit tatsächlich in Erfahrung bringen? Wie hätte der historische „Witiko“ die Orte seines Lebensumfeldes tatsächlich genannt? Was wollte die Stifter-Rezeption an etymologischem und symbolischem Gehalt aus den Ortsnamen in Stifters Texten herauslesen? Zwischen der Suche nach real existierenden Orten einerseits und der Auffassung, alle Namen seien fiktional und nicht identifizierbar, andererseits, erstreckt sich ein weites Feld, das viel Raum für unterschiedliche Zugänge bietet.
Radio Anstifter im Wordrap mit Dr. Hohensinner; der Historiker und Kulturwissenschaftler gibt auch Einblick in die aktuelle Forschung der Onomastik und was am 25. Mai im StifterHaus von ihm zu hören sein wird.
Zudem noch ein Ausschnitt von der Veranstaltung mit Ilija Trojanow vom 20. April: