Eine Radiosendung der Schülerinnen der 3F Ferrarischule
Ist Abtreibung eine Erleichterung für das Leben der Mutter? Oder der Mord an einem unschuldigen Kind? Es ist eine Diskussion zwischen Leben und Tod, zwischen Tabu und Frauenrecht.
Die Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche scheidet seit jeher die Geister, wird derzeit aber weltweit und auch in Tirol heftig geführt.
Das Recht auf Abtreibung ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Während Frauen in einigen Ländern vehement für ihr Recht kämpfen, über ihren Körper frei bestimmen zu können, argumentieren Abtreibungsgegner mit dem Schutz des ungeborenen Lebens.
Seit 1975 kann in Österreich mit der Fristenlösung eine Schwangerschaft abgebrochen werden, solange das innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate erfolgt – ansonsten droht der Frau ein Jahr Haft.
Wer in Tirol innerhalb dieser Frist abtreiben möchte, muss einen beschwerlichen Weg auf sich nehmen. Nur ein einziger Gynäkologe in ganz Tirol führt als Wahlarzt Schwangerschaftsabbrüche durch. Die Frauen müssen für die hohen Kosten selbst aufkommen. An den Krankenhäusern und in der Klinik von Innsbruck gibt es keine Möglichkeit. Nicht wenige fahren in andere Bundesländer oder ins Ausland.
In den Niederlanden zum Beispiel sind die Regelungen für Abtreibungen von jeher liberaler.
Auch die Tiroler Politik beschäftigt sich seit Monaten mit dem Thema. Tiefe Gräben tun sich auf. SPÖ Landesrätin Eva Pawlata fordert einen kostenlosen und niederschwelligen Zugang für alle Frauen, zum Beispiel an den Krankenhäusern. Innerhalb der ÖVP gibt es konservative Stimmen, die dagegen sind. Diözesanbischof Hermann Glettler zeigt ebenso kein Verständnis für die Forderungen der SPÖ und der Grünen. Mehrere Demonstrationen in Innsbrucks Innenstadt fanden letzthin statt. Gynäkologinnen und Gynäkologen sind in Aufruhr. Das Thema sorgt für Zündstoff.
Die 3F / Medien der Ferrarischule hat sich ein ganzes Schuljahr im Fach Persönlichkeitsentwicklung zusammen mit der Lehrerin und Journalistin Verena Gruber mit dem Thema beschäftigt. Sie haben Filme und Dokus angesehen, Features gehört, in Diskussionen verschiedene Positionen erarbeitet, um dann mit ausgearbeiteten kritischen Fragen Interviews und Umfragen zu führen.
Zu Wort kommen unter anderem: SPÖ Soziallandesrätin Eva Pawlata, ÖVP Clubobmann Jakob Wolf, Diözesanbischof Hermann Glettler, Kinderärztin Daniela Karall, Gynäkologin Petra Simone Krauss, stellv. Pressesprecherin von „Jugend für das Leben“ Natalie Ehrenberger und viele Tirolerinnen und Tiroler.