Staatsbürgerschaft und Demokratie

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FROzine
  • 2023_06_14_FROzine_60m
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Inklusive Staatsbürger*innenschaftspolitik fördert Integration und Demokratie

Migrationsforscher Rainer Bauböck studierte Soziologie und Psychologie an der Universität Wien und wurde dort 1977 promoviert. Nach mehreren Jahren am Institut für Fortgeschrittene Studien in Wien sowie Lehraufträgen in Innsbruck und Budapest habilitierte er über transnationale Staatsbürger*innenschaft.

Ein Mann sitzt auf einer Couch und hält ein Mikrofon in der Hand.
Rainer Baumböck

Der Politologe ist heute Kodirektor des Global Citizenship Observatory am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und Obmann der Kommission für Migrations- und Integrationsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Am 24. Mai war er auf Einladung von DEM21 und Migrare in der VHS Linz zu Gast mit dem Vortrag Inklusive Citizenship – Staatsbürgerschaft und Wahlrecht neu gedacht.

Traditionell sind die Konzepte von Staatsbüger*innenschaft an Nationalstaaten gebunden. Da der Nationalstaat heute aber längst geöffnet wurde, durch die Reisefreiheit in der EU zum Beispiel, oder auch eine global agierende Wirtschaft, müssen auch diese Konzepte verändert werden. Dies bringt Veränderungen, die abgebildet werden müssen, um die Demokratie mit zu entwickeln.

Sigrid Ecker hat die Gelegenheit genützt und ihn am Morgen nach seinem Auftritt im Wissensturm im dortigen Restaurant zum Interview getroffen und gefragt, was das für das österreichische Wahlrecht, die europäische Migrationspolitik, sowie für Integration und Demokratie bedeutet.

„Die Alternative der geschlossenen Grenzen, das haben die meisten europäischen Regierungen noch nicht verstanden, gibt es nicht. Es gibt nur die Wahl: irreguläre Migration oder geregelte Migration…. Die Zukunft können Migrationspartnerschaften sein“, sagt Rainer Bauböck.

 Es geht um Einbürgerungsanreize und -rechte, Doppelstaatsbürgerschaften, um das in Österreich fehlende lus soli, also das Recht auf Staatsbürger*innenschaft durch die Geburt, um Wahlrechte und progressive Migrationspolitiken, die Utopie einer globalen Bewegungsfreiheit…. und was das alles mit Demokratie zu tun hat.

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Dyke March in Linz

Ein Dyke March ist eine Demo, bei der besonders FLINTA (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binäre, Trans und Agender) Personen sichtbar werden sollen. In Linz findet am 23. Juni, einen Tag vor der Pride, ein Tag voll mit kostenlosen Workshops, Musik und Demozug statt. Dyke Marches in Nordamerika entstanden, sie haben sich aus Lesbenbewegungen etabliert. Diese Märsche sollen Sichtbarkeit erhöhen und sind oft mit politischen Forderungen verbunden. Fiftitu, die den Dyke March mitorganisieren schreiben:

Wir freuen uns auf euch! Let’s March, Dykes*!
Für die Community, Szene und unsere Sichtbarkeit in dieser.
Wir sind viele, wir sind divers – wir begehren und lieben Frauen/*!
Schreiben wir unsere eigene Geschichte. Nehmen wir uns Platz!
Wir wollen die Vielfalt zeigen und leben und die Diversität und Fluidität von Weiblichkeit und weiblichem Begehren repräsentieren!
Definiert und lebt euch, wie ihr wirklich seid!

Ein blaues Plakat auf dem der Dyke March für den 23. Juni in Linz angekündigt wird. Die Demo findet um 18:00 vor der Scharitzerstraße 6-8 statt.

Das FROzine hat mit Suat gesprochen, die ebenfalls mitorganisiert. Sie erzählt, wie sie überhaupt diese Gemeinschaft gefunden hat und warum es ihr wichtig ist, dass der Dyke March feministisch und intersektional ist. Heuer wird besonders auf die Situation von Menschen im Iran aufmerksam gemacht und die Text sind auch auf Englisch, damit Menschen, die kein Deutsch können auch inkludiert sind.

Links:
Dyke March auf facebook 
auf Instagram

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Sorgearbeit gerecht gestalten. Fairsorgend Wirtschaften

Der letzte Termin der VHS Veranstaltungsreihe „Frauen.Leben.Heute: Kein kleiner Unterschied – Gender Gaps und ihre Folgen“ findet am Dienstag, 20. Juni, um 19:00 statt. Darin geht es um die fehlende Anerkennung von Fürsorgearbeit, die mehrheitlich von Frauen geleistet wird. Die ungleiche Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit und die eklatante Unterbewertung von bezahlter Sorgearbeit beeinflusst die Arbeits- und Lebensbedingungen aller, vor allem Frauen, die diese Arbeit leisten. Oft führt das zu wenig Einkommen, viel Stress oder gar Altersarmut. Das muss nicht so sein. An diesem Abend wird über die Zusammenhänge und Auswirkungen der Geschlechterunterschiede in der Sorgearbeit. Und vor allem über Wege der Veränderung in Richtung eines geschlechtergerechten und fairsorgenden Wirtschaftens.

Der Eintritt ist gratis, alle Information zur Veranstaltung gibt es hier.

Moderation: Aylin Yilmaz

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