Mar erzählt in der neuen Folge des Podcasts “Gekommen, um zu bleiben. Diaspora im Gespräch” über ihr feministisches Engagement in Nicaragua und Österreich.
“Meine Geschichte ist wie ein Früchtepunsch und etwas schwer zu erklären”, sagt Mar, die mehrere Kulturen in sich trägt.
Sie ist in Nicaragua geboren, hat eine nicaraguanische Mutter und einen österreichischen Vater. Zwei Jahre ihrer Kindheit hat sie in Linz verbracht, ihre Jugend aber in Guatemala. Dort hat ihr Vater an einer österreichischen Schule gearbeitet hat. Als junge Frau ging sie wieder nach Nicaragua:
“Ich bin nach Nicaragua umgezogen, weil ich mein Land kennenlernen wollte”, erzählt sie im Gespräch mit Marina Wetzlmaier. “Ich war dort immer nur zu Besuch, auf Urlaub, und da habe ich gesehen, dass ich viel von dem Land, in dem ich geboren bin, nicht kannte.”
Ihr Herz und ihre Seele beschreibt sie dennoch als guatemaltekisch. Sie gibt Einblicke in kulturelle und sprachliche Unterschiede zwischen Guatemala und Nicaragua und beschreibt, wie sie das Leben in beiden Ländern kennengelernt hat. Aber auch von ihren Erfahrungen als Volksschulkind in Oberösterreich erzählt sie.
Mar erzählt über ihr Aufwachsen, über Erfahrungen die ihre “aktivistische Seite” weckten und wie sie begann sich feministisch zu engagieren. Vor allem der Kampf gegen sexuelle Belästigung auf der Straße ist ihr ein Anliegen. Sie hat dabei erfahren, dass nicht nur unter Männern das Bewusstsein darüber fehlt, sondern auch bei Frauen.
Seit 2006 ist in Nicaragua Daniel Ortega Präsident, der mit autoritären Mitteln regiert. 2018 entfachte eine umstrittene Sozialreform Proteste in der Bevölkerung, auf die der Staatsapparat mit Gewalt und scharfer Munition reagierte. Seither werden Oppositionelle und Kritiker*innen verfolgt, verhaftet und sogar des Landes verwiesen.
Da auch das Engagement für Feminismus nicht mehr sicher war, beschloss Mar nach Österreich zu gehen. Und auch hier geht der Kampf gegen sexuelle Belästigung weiter, erzählt sie im Rahmen des Podcasts “Gekommen, um zu bleiben. Diaspora im Gespräch“.
Musik: Gaby Baca: Sirenas Acústico / Mujeres Brujas