Weinviertel statt Gasviertel
Der internationale Ölkonzern OMV plant im Weinviertel jahrzehntelang riesige Mengen an Schiefergas mit einer weltweit umstrittenen Methode – dem sogenannten „Fracking“ – abzubauen. Bereits ab 2013 soll trotz aller Fracking-Risiken mit Probebohrungen im Raum Poysdorf und Herrnbaumgarten begonnen werden.
Laut jüngsten Medienberichten hat die OMV im Weinviertel die umstrittene Fracking-Methode bereits 30x angewandt und beim Bohren nach herkömmlichen Gas- und Ölvorkommen auch jede Menge Chemie eingesetzt. Dies wurde bekannt, als LH Pröll eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) forderte.
Fracking birgt beträchtliche und großteils noch unerforschte Risiken für Umwelt und Gesundheit (z.B Mitfördern von mit Schadstoffen kontaminiertem Frackwasser, erhöhte Erdbebengefahr). Fracking bedeutet Verschwendung und Gefährdung von Ressourcen (Millionen Liter Wasser pro Bohrung im wasserarmen Weinviertel). Fracking bringt die nachhaltige Zerstörung der Landschaft in der Umgebung von Poysdorf und Herrnbaumgarten und in weiterer Folge im ganzen Weinviertel mit sich (großflächiges Zubetonieren von Grünland für Bohrfelder, viele ca. 60 m hohe Bohrtürme alle 5 km, die bei ca. 25 Frackbohrungen pro Bohrfeld bis zu 13 Jahre lang das Landschaftsbild schwer beeinträchtigen, entsprechend viele Zufahrtsstraßen, hunderte Kilometer Pipelines für Zu- und Ableitungen, LKW-Verkehr, Lärm, Feinstaub).
Es darf nicht sein, dass das dicht besiedelte Weinviertel als Versuchslabor für die Schiefergaspläne der OMV herhalten muss und die ansässige Bevölkerung mit dem Verlust von Lebensqualität für das Profitstreben anderer bezahlen soll! Zumal die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, den sanften Tourismus, die Bodenqualität für Landwirtschaft und Weinbau und das Weinmarketing noch nicht absehbar sind.