Im Literaturhaus Salzburg ist bis 31. August die Ausstellung „Dada ist gross. John Heartfield und Salzburg“ zu sehen. Eröffnet wurde sie bereits im Mai. In der Ausstellung werden die „Berghütte von John Heartfield“, Collagen, Fotos und Videos sowie 30 graphische Arbeiten des weltberühmten Künstlers gezeigt – zur Verfügung gestellt von der deutschen Akademie der Künste (Berlin). Aber was hat der Erfinder der politischen Fotomontage und Mitbegründer von DADA Berlin, der 1933 vor den Nazis über Prag und Paris nach London fliehen konnte, mit Salzburg zu tun?
Zur Eröffnung der Ausstellung „DADA ist GROSS – John Heartfield & Salzburg“ führte Hans Winkler, Initiator der Schau, von dem auch das Konzept stammt, ein Gespräch mit der britisch-deutschen Kunsthistorikerin und Publizistin Helen Adkins und dem österreichischen Architekturhistoriker und Stadtforscher Norbert Mayr über den berühmten DADA-Künstler und seine Verbindung zu Salzburg.
John Heartfield (eigentlich Helmut Herzfeld) wuchs in Salzburg auf. Ab 1896 lebten hier Franz Held (Herzfeld) und Alice Stolzenberg mit ihren 4 Kindern in einer abgeschiedenen Hütte am Judenberg (Gaisberg) – bis 1900 die Eltern in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert wurden und sich der Aigner Bürgermeister Ignaz Varschein und seine Frau Clara um die verwaisten Kinder kümmerten. Mit seinem Bruder Wieland gründete der Meister der Fotomontage 1916 den engagierten Malik Verlag, mit seinem Künstlerfreund und Kriegsgegner Georg Grosz 1919 „Dada Berlin.
Die nachgebaute Hütte kam inklusive der DADA-Bibliothek und der Sound-Installation mit am Gaisberg verfassten Texten von Franz Held nach Salzburg. Der Ort am Abhang mit seiner Aussicht auf Stadt und Berge blieb für das Brüderpaar Helmut und Wieland prägend. Für den Malik-Verleger Wieland Herzfelde ist die Hütte fester Bestandteil des „geheimen Familienwappens“. Und Helmut john malte – gestützt aus Kindheitserinnerungen – die „Hütte im Wald“ (1907).