1872 wurde zwischen St. Valentin und Gaisbach eine Bahnverbindung errichtet, die jahrzehntelang von Fernzügen zwischen Prag und Triest, sowie von Regionalzügen über Zirking befahren wurde. In der Zeit des Nationalsozialismus diente die Strecke auch für Gefangenentransporte in das KZ Mauthausen. Nach dem Krieg markierte der Schienenverlauf kurz die Grenze zwischen den Besatzungszonen, verlor durch den Eisernen Vorhang aber an Bedeutung und wurde 1956 abgebaut. Heute sind nur noch Reste von Bahndämmen erkennbar, Fotografien gibt es kaum und auch die Erinnerungen an die Bahn sind in der Region nur mehr schwach.
Bei dem Projekt Zug/Ende, welches im Rahmen des Festivals der Regionen entstanden ist, handelt es sich um den kulissenhaften Nachbau eines alten Personenwaggons, der nach drei Metern abgeschnitten und am Bahnhof Gaisbach-Wartberg abgestellt wurde. Nimmt man auf den letzten verbleibenden Sitzen Platz, richtet sich der Blick auf die fehlende Bahnstrecke. Eine Einladung zu einer imaginären Reise in eine vergessene Vergangenheit – oder eine mögliche Zukunft. Künstler und Projektleiter Martin Lasinger spricht über seine Intentionen dazu.
Am 20. Juli 2023 wurde das Projekt in die Hand der Gemeinde Wartberg übergeben und darf nun am Bahnhofsgelände verweilen. Zu hören sind dazu Mario Friedwagner, Projektbetreuer durch das Festival der Regionen und Bürgermeister der Gemeinde Wartberg Dietmar Stegfellner. Zu diesem Thema gibt es ebenso auf www.dorftv.at eine Sendung zum Nachsehen.
Das Festival der Regionen fand von 23. Juni bis 2. Juli in der Region an und um die Summerauerbahn statt. Das Freie Radio Freistadt war Medienpartner. Sämtliche Infos zum Festival findet ihr unter www.fdr.at.