Die start.box in Linz ist ein Zentrum für psychische Gesundheit von pro mente, das für junge Menschen von 14 bis 29 Jahren da ist. Die Angebote sind alle kostenlos und beinhalten unter anderem folgendes:
-Psychosoziale Beratung, Begleitung und Sozialarbeit
-Offener Treff
-Tagesstrukturierung – Küche, Werkstatt, Garten, Kultur, Ausflüge
-Erweiterung persönlicher Kompetenzen
-Workshops & Fachvorträge
-Fachärztliche Beratung
-Psychotherapie
Die Sozialarbeiterin Alexandra Stallinger und der Sozialpädagoge Markus Nohel erzählen im FROzine Interview über ihre Arbeit und den Alltag mit den jungen Menschen. Diese finden den Weg zur start.box oft durch Mundpropaganda oder über Social Media. Der digitale Bereich ist der start.box extrem wichtig. Es gibt zum Beispiel einen anonymen Chat, bei dem sich Menschen Hilfe suchen können. Laut Nohel müsse die virtuelle Realität auch eine Rolle spielen:
Was ich glaube, dass implementiert gehört in den nächsten Jahren, ist ein komplett digitales Angebot. Ein Metaverse-Angebot der start.box. Also wirklich die start.box in einen digitalen Raum zu verlagern. Und auch eine Tagesstruktur in einem digitalen Umfeld anzubieten.
Wann kommen Personen, um sich bei der start.box Hilfe zu holen? Unterschiedlich: Sie werden teilweise vom Krankenhaus vermittelt, oder Eltern melden sich. Generell darf man einfach vorbeikommen, um sich das Ganze anzuschauen. Stallinger und Nohel sehen im breitgestreuten Angebot der Box einen großen Vorteil, so findet sich für alle das passende. Es gibt einen Wochenplan, der soll dabei helfen, Struktur für die Klient*innen zu schaffen, von Beratung zu Workshop bis Kochen, sie werden stets betreut.
Warum das Angebot bis 29 geht, obwohl man damit strengenommen nicht mehr zu «Jugendlichen» gehört, erklären die beiden so: Viele psychosoziale Angebote enden mit 21 oder 24 Jahren, aber man ist mit diesem Alter nicht automatisch erwachsen. Auch finanzielle Hürden spielen oft eine Rolle. Therapeut*innen würden oft 90 Euro aufwärts kosten.
Themen, die die Jugendlichen beschäftigen: Zukunfstängste, was soll gearbeitet werden, macht Arbeit noch Sinn? Klimakrise, Politik. Aber auch „kleinere“ Themen: «Will ich eine Familie, Auto, wo will ich wohnen, wie kann ich mir das leisten?» Die Klimakrise sei schon seit Jahren Thema. In der start.box wird die Problematik proaktiv angegangen. Regenwasser wird gesammelt und es gibt eine Wurmkiste.
Betreute Personen sind unterschiedlich lange im Projekt dabei. Manche sind Wochen da, manche Monate. Es wird auf alle Fälle kein Limit gesetzt, dass nach einer bestimmten Zeit etwas „erreicht“ werden müsse. Die start.box kommt so gut an, dass es leider Wartezeiten gibt. Die Warteliste wird so schnell wie möglich abgearbeitet und in der Chatbox kann man sich immer melden.
Das Konzept hinter den Räumlichkeiten der start.box ist „Zuhause sein. Ankommen.“ Es soll gemütlich sein und keine sterile Umgebung. Teilweise werden die Mäbel in der eigenen Werkstatt selbst hergestellt. Auch für die Mitarbeitenden ist es wichtig sich wohlzufühlen, so Nohel. Wünschen würden sie sich mehr Ressourcen, damit mehr Mitarbeitende mehr Klient*innen betreuen könnten.
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